Wisch- & Saugroboter Dreame Bot W10 im Test - Seite 4

Kann der Dreame-Roboter für 700 Euro überzeugen?

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Praxis

Wer die App von Xiaomi und deren Roboter kennt, wird sich auch beim Dreame Bot W10 sofort heimisch fühlen. Im Grunde ist alles gleich. So gibt es die Möglichkeit, für mehrere Stockwerke Karten anzulegen, die Karten in Zonen zu unterteilen oder No-Go-Zonen zu erstellen. Richtig sinnvoll ist dies freilich nur für einen Saugbetrieb. Zum Wischen muss die Stations stets erreichbar sein.

Die Saugleistung kann in vier Stufen angepasst werden, die Feuchte der Wischpads in drei Stufen. Außerdem kann ausgewählt werden, ob nur gesaugt, nur gewischt oder beides erledigt werden soll und ob die Reinigung einfach oder zweifach (um 90 Grad gedreht) erfolgt. Neu hinzugekommen ist die Fläche, nach der die Wischpads ausgewaschen werden sollen. Hier kann zwischen 5, 10 und 15 Quadratmetern ausgewählt werden – die Anfahrt von der Station zählt zu der Fläche dazu. Alternativ kann man auch nach dem kompletten Reinigen einer Zone die Pads auswaschen lassen.

Was mir fehlt, sind individuelle Einstellungen für einzelne Zonen. So würde ich mir z.B. im Eingangsbereich der Wohnung häufigere Reinigungen der Wischpads wünschen.

Die Saugfunktion ist etwas schlechter als beim Dreame Z10 Pro und L10 Pro. Bor allem an den Rändern bleibt etwas mehr liegen. Außerdem fällt mir auf, wie sehr ich mich an den 3D-Sensor gewöhnt habe. Zusammenstöße mit Kinderstühlen mit Z-Förmigen Gestell waren mit dem neuen Sensor passe. Der W10 fährt dagegen mit voller Wucht davor und schiebt ihn ein Stück zur Seite. Außerdem verfängt er sich jetzt wieder in Taschentüchern etc. Das war bis vor kurzem freilich noch Stand der Technik – nur sprechen wir hier ja von einem Gerät für 700 Euro und damit dem doppelten Preis eines L10 Pro.

Dafür überzeugt die Wischleistung, wenn man mal vom 4,5 cm breiten ungewischten Rand absieht. Um das subjektive Gefühl etwas mehr zu untermauern, habe ich meinen getesteten Tineco S5 Pro auf eine zweifach gewischte Fläche geschickt. Mit blankem Leitungswasser im Tank konnte tatsächlich nur unwesentlich Schmutz entfernt werden. Mit Reinigungsmittel im Tank sieht die Sache ganz anders aus – auf eine gelegentliche manuelle Reinigung verzichten kann man trotz des Dreame W10 wohl auch in Zukunft nicht.

Dennoch ist das Ergebnis optisch überzeugend, wenn man die Selbstreinigung alle 5 m² durchführen lässt. Alles andere hinterließ bei mir am Ende schlieren. Der Nachteil dieser häufigen Reinigung ist die lange Reinigungsdauer. Für brutto 70 m² bzw. 55 m² Netto-Fläche braucht der Sauger so rund eine Stunde bzw. zwei Stunden bei doppelter Reinigung. Dann ist der Akku auch komplett leer. Die 300 m² Fläche werden vielleicht erreicht, wenn ohne Saugen gewischt wird – was in der Praxis aber selten vorkommen dürfte. Wer hofft, dass der W10 hartnäckige Flecken entfernen kann, wird enttäuscht. Ein eingetrockneter Ketchup-Fleck ging auch nach zehn Reinigungsdurchläufen nicht weg.

Dreame W10 – Neben dem Dreame Z10 Pro

Die recht laute Reinigung der Wischpads und die 3h lange Trocknung mit einem deutlich wahrnehmbaren und dennoch zurückhaltenden Lüftergeräusch habe ich schon erwähnt. Im Alltag wirklich störend ist eher der nicht so komfortabel entleerbare Staubbehälter. Die Reinigung und Befüllung der Wasserbehälter ist dagegen ein Kinderspiel und funktioniert einfach und reibungslos. Allerdings sind die Behälter auch komplett leer bzw. voll, wenn bei mir die Reinigung abgeschlossen ist. Den Roboter einfach täglich laufen lassen, ohne ihn zu pflegen? Kaum möglich.

Marc Kaiser

Redakteur

2 Antworten

  1. Biecker Dirk sagt:

    Hallo,
    Kommen Sie an den Frischwasser Behälter des Dreame Bot W10

    • Marc Kaiser sagt:

      Wenn Sie Ersatz benötigen, können Sie sich direkt an den Hersteller wenden. Wir haben auch keine andere Bezugsquelle.

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