vivo muss möglicherweise bald den Vertrieb in Deutschland einstellen

Hersteller kann sich bisher nicht mit Nokia einigen

Die beiden Marken OnePlus und Oppo bieten aktuell keine mobilen Endgeräte mehr in Deutschland an. Das liegt an einem Patentrechtsstreit mit Nokia. Dabei gehören sowohl OnePlus als auch Oppo zum übergeordneten BBK-Konzern. Teil des Konzerns sind auch realme und vivo. Letztere stehen nun ebenfalls kurz davor, den Vertrieb in Deutschland vorläufig einstellen zu müssen. So hat man eine rechtliche Niederlage vor dem Landgericht Mannheim erlitten.

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vivo gibt an, dass man mit Nokia bezüglich der Erneuerung gegenseitiger Lizenzen verhandelt habe, ohne eine Einigung zu erzielen. Nach vivos Ansicht, kommt Nokia seiner Verpflichtung nicht nach, die betroffenen Patente zu FRAND-Bedingungen (fair, angemessen und nicht diskriminierend) anzubieten. Das Landgericht Mannheim entschied jedoch entgegen vivos Ansicht zugunsten von Nokia.

Die Folge: Bei vivo bereitet man sich schon darauf vor, betroffene Produkte in Deutschland nicht mehr zu verkaufen und zu vermarkten. Außerdem wolle man gegen die Entscheidung des Landgerichts Mannheim in Berufung gehen. Auch die Verhandlungen mit Nokia setze man in der Zwischenzeit fort. So hofft man doch noch auf eine Einigung.

Allerdings ist aktuell denkbar, dass vivo in nächster Zukunft seine Geräte bis auf Weiteres nicht mehr in Deutschland anbieten kann und damit in einer Reihe mit Oppo und OnePlus stünde. Laut vivo habe man jedoch weiterhin Pläne für ein langfristiges Engagement auf dem deutschen Markt. Jetzt heißt es abwarten, wie sich die Lage entwickelt.

Update:

Ein Sprecher Nokias hat uns ebenfalls ein Statement zum Urteil zukommen lassen:

Das Landgericht Mannheim hat entschieden, dass Vivo patentierte Technologien von Nokia in seinen Smartphones verwendet und diese illegal ohne Lizenz verkauft. Das Gericht hat außerdem festgestellt, dass Nokia fair gehandelt hat. Wir begrüßen dieses Urteil, das einmal mehr die Stärke unseres Patentportfolios bestätigt, und fordern Vivo auf, seinen Verpflichtungen nachzukommen und eine Lizenz zu fairen Bedingungen zu vereinbaren.

Quelle: vivo

André Westphal

Redakteur

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