Software
Wie bereits im Kapitel Inbetriebnahme erwähnt, hat Creality ab der Firmware 1.1.0.12 den Root-Zugriff des Ender-3 V3 KE freigeschaltet. Damit ist es unter anderem möglich, eine alternative Weboberflächen wie Fluidd oder Mainsail zu installieren. Diese hat Creality bei Github zur Verfügung gestellt. Die Anleitung ist kurz gehalten, aber das Vorgehen und die Befehle sind nicht kompliziert. Nachfolgend die einzelnen Schritte für die Installation von Fluidd:
- Ordner bei Github herunterladen und in das Hauptverzeichnis eines USB-Sticks kopieren. Anschließend den USB-Stick in den Touchscreen stecken
- Dann via Putty mit SSH auf den Drucker verbinden und den Ordner vom USB-Stick rüberkopieren: „cp /tmp/udisk/sda1/fluidd/* /usr/data/“
- Die Installation kann mit „/usr/data/fluidd.sh install“ gestartet werden
Fertig. Jetzt kann Fluidd über die IP des Druckers und den Port 4408 aufgerufen werden.
Ohne Angabe des spezifischen Ports bekommt ihr die Webinterface von Creality zu sehen. Diese bietet im Vergleich zu Fluidd oder Mainsail deutlich weniger Möglichkeiten. Die wichtigsten Funktionen stehen aber zur Verfügung. Unter anderem werden dort Infos zum aktuellen Druckjob angezeigt (sofern einer läuft) und die Temperatur sowie Position des Druckkopfs lassen sich einstellen. Ebenfalls kann dort auch ein Druckjob gestartet werden.
Schade ist, dass Creality immer von „Creality OS“ spricht, obwohl lediglich ein leicht angepasstes „Klipper“ zum Einsatz kommt.
Slicer
Um 3D-Dateien drucken zu können, müssen diese mit einer Slicer-Software gesliced werden. „Slicen“ bedeutet in Scheiben schneiden, d.h. das 3D-Modell wird in einzelne Schichten zerlegt, die alle übereinander gelegt das Modell ergeben. Beim Slicen werden sowohl die Parameter des Druckers, als auch die des Filaments berücksichtigt. Aus diesem Grund sind gute Profile in der Software sehr wichtig. Beim Slicen wird sogenannter G-Code erstellt, also einzelne Druckbefehle bzw. -anweisungen für den Drucker.
Als Software liefert Creality den hauseigenen Slicer „Creality Print“ mit. Creality Print ist eine stark angepasste Version von Cura. Als Basis dient leider eine ältere Version von Cura, sodass die neuesten Cura-Features nicht in Creality Print enthalten sind. Auch optisch wurde viel verändert, sodass man sich als Cura-Nutzer nicht direkt zurechtfindet und etwas Einarbeitungszeit benötigt.
Das Druckerprofil für den Creality Ender-3 V3 KE ist in der neuesten Version enthalten.
Bei den Materialprofilen sind Hyper PLA, PLA, PETG und ABS von Creality enthalten. Darüber hinaus gibt es Generic-Profile für weitere Filamentarten.
Sowohl das Druckerprofil als auch die Materialprofile sind allerdings nicht sonderlich gut abgestimmt. Bei den verschiedenen Filamentarten ist die Lüftereinstellung fast immer zu hoch gewählt. Auch die Slicing-Profile sind nicht gut auf den KE abgestimmt, weshalb hier keine Wunder bei den Druckergebnissen zu erwarten sind. Ein weiteres Beispiel ist die hinterlegte Heizbetttemperatur bei Hyper PLA. Diese ist mit 45°C deutlich zu niedrig, wodurch das PLA während des Drucks nicht gut haftet und das Druckobjekt sich sogar lösen kann.
Creality Print ist in die drei Hauptkategorien Prepare, Preview und Device aufgeteilt. Unter Prepare kann das zu druckende 3D-Modell geladen und bearbeitet werden. Unter Preview lässt sich der G-Code und die einzelnen Layer ansehen. Der G-Code kann auch direkt aus Creality Print über das Netzwerk (ohne Cloud) an den Drucker gesendet werden. Unter Device wird der aktuelle Druckstatus angezeigt, wobei es sich aber mehr oder weniger um die bereits erwähnte Creality-Weboberfläche handelt.
- Creality Ender-3 V3 KE – Creality Print Prepare
- Creality Ender-3 V3 KE – Creality Print Preview
Insgesamt wirkt Creality Print noch etwas unausgereift und die Profile sind nur semioptimal. Als Alternative kann ich den Orca Slicer empfehlen, der in der aktuellsten Version bereits ein Profil für den Ender-3 V3 KE mitliefert. Für Cura oder Prusa sind bei Github oder Printables entsprechende Profile verfügbar. Bei allen Alternativen müsst ihr den Drucker rooten und Fluidd oder Mainsail nachinstallieren, damit der Druck über WLAN funktioniert. Alternativ funktioniert natürlich immer der Umweg über einen USB-Stick.
App
Selbstverständlich darf eine App nicht fehlen. Über die Creality Cloud App (Android, iOS) lässt sich ein laufender Druck aus der Ferne überwachen und gewisse Einstellungen anpassen. Die App bietet auch die Möglichkeit, an der Community teilzunehmen oder einen Store für 3D-Modelle. Diese Features sind aber leider mit Werbung überflutet und teilweise sehr unübersichtlich, sodass sie keinen Spaß machen. Zum Prüfen, wie weit der aktuelle Druckauftrag ist, reicht die App aber allemal.
- Creality Ender-3 V3 KE – Einrichtung App
- Creality Ender-3 V3 KE – App
- Creality Ender-3 V3 KE – App
- Creality Ender-3 V3 KE – App
- Creality Ender-3 V3 KE – App
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