Creality Ender-3 V3 KE 3D-Drucker im Test - Seite 6

Schneller & hochwertiger FDM-3D-Drucker für Einsteiger & Fortgeschrittene

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Bedienung & Praxis

Der Touchscreen des Creality Ender-3 V3 KE misst 4,3 Zoll und ist gut ablesbar und reagiert flott. Die Auflösung ist für den Preisbereich des Druckers absolut in Ordnung. Wie auch schon beim K1 Max besteht das Problem, dass die gewählten Farben für die Schrift suboptimal sind. An einigen Stellen ist der Kontrast zwischen Schriftfarbe und Hintergrund sehr gering, wodurch die Ablesbarkeit beeinträchtigt wird.

Die Menüführung und Anordnung der Optionen sind gut gelöst und man findet sich schnell zurecht. Während eines Drucks werden die wichtigsten Informationen auf dem Display angezeigt. Oben wird die Temperatur der Düse und des Druckbetts ausgegeben. Diese können bei Bedarf manuell über den Touchscreen angepasst werden. Darunter befindet sich ein großes Vorschaubild des gedruckten Objekts. Darunter seht ihr den Druckfortschritt, die bisherige Druckzeit und in wie vielen Minuten der Druck abgeschlossen sein wird. Ebenfalls lässt sich der Druck aus dieser Ansicht pausieren oder abbrechen.

Creality Ender-3 V3 KE – Erster Druck

Als Druckplatte liefert Creality eine Federstahlplatte mit PEI-Beschichtung mit. Die Platte ist abnehmbar und leicht biegsam, sodass sich auch festsitzende Druckobjekte ohne Probleme lösen lassen. Creality-typisch besitzt die Druckplatte am hinteren Ende zwei Aussparungen. Damit lässt sie sich schnell und genau auf dem Druckbett platzieren, bevor sie magnetisch arretiert wird.

In der Praxis hat sich die PEI-Beschichtung sehr gut bewährt. Die Materialhaftung ist unabhängig vom verwendeten Filament durch die grobe Oberfläche sehr gut. Egal, ob PLA, PETG, TPU oder GreenTec Pro von Extruder. ASA oder ABS haben wir nicht getestet, da hier ohne geschlossenen Druckraum generell starkes Warping zu erwarten ist.

Das Aufheizen der Düse geschieht dank des keramischen Heizelements mit 60 Watt Leistung in Rekordzeit. In weniger als einer Minute werden 200°C erreicht. Das Aufheizen des Druckbetts funktioniert hingegen deutlich langsamer. Von 20°C auf 50°C vergehen über zweieinhalb Minuten. Im Vergleich zur Düse ist das zu langsam.

Wie bei allen High-Speed-3D-Druckern ist die Lautstärke während des Drucks höher als bei langsameren Druckern. Dies ist durch eine höhere Beschleunigung, schnellere Bewegungen und stärkere Bauteilkühlung begründet. Der Ender-3 V3 KE ist aber erstaunlich leise – kein Vergleich zum Creality K1 Max. Selbst den Vergleich mit langsameren Druckern muss der Ender-3 V3 KE nicht scheuen.

Der Stromverbrauch während der Aufheizphase liegt bei rund 375 Watt. Beim Druck von Crealitys Hyper PLA mit Standardwerten (300 mm/s, 220°C Düse, 50°C Druckbett, 100 Prozent Kühlung) verbraucht er zwischen 80 und 120 Watt. Dies hängt unter anderem davon ab, ob gerade nachgeheizt wird oder nicht. Im Standby-Modus im Hauptmenü benötigt der Ender-3 V3 KE genügsame 6 Watt.

Druckqualität

Zunächst begutachten wir das bereits vorgeslicte 17-Minuten-Benchy unseres ersten Drucks. Dieses wurde mit weißem Hyper PLA von Creality gedruckt und sieht wirklich gut aus. Bei genauer Betrachtung sind minimale Probleme am Dach erkennbar, die durch Schwächen in der Kühlung verursacht werden. Dies ist aber wirklich Kritik auf hohem Niveau und in Anbetracht der geringen Druckzeit absolut in Ordnung. Stringing ist nicht vorhanden.

Ein fast identisches Benchy-Ergebnis gibt es mit Elegoo PLA und Extrudr NX2. Lediglich das günstige Sunlu PLA+ schneidet etwas schlechter ab und es tritt Stringing auf. Es muss also nicht immer teures High-Speed-PLA sein, sondern auch “normale” PLAs lassen sich ohne Qualitätseinbußen schneller drucken.

Creality Ender-3 V3 KE – Benchys

Auch bei größeren Modellen kann die Druckqualität überzeugen. Lediglich leichtes Ringing bzw. Ghosting ist erkennbar. Dabei handelt es sich um ein optisches Problem, welches durch nicht perfekt aufeinander liegenden Layern verursacht wird.

PETG und TPU werden ebenfalls gut gedruckt und weisen keine erwähnenswerten Besonderheiten auf.

Zur genauen Betrachtung der Druckqualität kam der *MICRO* All In One 3D printer test zum Einsatz. Gedruckt wurde dieser mit Extrudr NX2 bei einer Geschwindigkeit von 300 mm/s. Bei Überhängen druckt der Ender-3 V3 KE bis 65° sehr sauber. Bei 70° sind kleine Probleme feststellbar und bei 75° und 80° leidet das Druckergebnis stärker. Allerdings muss angemerkt werden, dass das Ergebnis dennoch deutlich besser als bei vielen anderen Druckern ist. Beim Bridging (Drucken in der Luft) wird auch die längste Strecke mit 25 Millimetern sehr gut gemeistert. Der oft beobachtete Hängematten-Effekt, d.h. der Balken ist nicht gerade und biegt sich durch, ist kaum vorhanden. Auch Stringing ist so gut wie nicht zu beobachten. Insgesamt ein wirklich hervorragendes Ergebnis.

Hochtemperatur-Filamente wie ASA und ABS haben wir aufgrund des fehlenden Gehäuses erst gar nicht getestet. Hier sind erfahrungsgemäß keine guten Ergebnisse zu erwarten.

Alles in allem ist die Druckqualität des Creality Ender-3 V3 KE sehr gut. Besonders erwähnenswert ist auch, dass sich die guten Ergebnisse bereits out-of-the-box ohne viel Tuning und mit verschiedenen PLAs erreichen lassen.

Tobias Rieder

Arbeitet seit September 2008 als freier Redakteur für Hartware.net. Nebenbei betreibt er seine beiden Blogs Antary und SSDblog.

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