Ecoflow Stream AC Pro im Test - Seite 3

Flexibler Stromspeicher als Nachrüstlösung für Balkonkraftwerk oder große PV-Anlage

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Einrichtung & Inbetriebnahme

Die Einrichtung des Stream AC Pro ist Ecoflow-typisch einfach und in wenigen Minuten erledigt. Der Stromspeicher wird über das mitgelieferte Kabel mit einer Steckdose verbunden. Danach kann er angeschaltet werden. Ein vorhandener Mikro-Wechselrichter kann an einer der beiden Schuko-Steckdosen verbunden werden. Dies ist aber optional und nicht zwingend notwendig.

Die weiteren Schritte erfolgen in der Ecoflow-App (für iOS oder Android). Via Bluetooth wird das neue Gerät automatisch erkannt und zum Hinzufügen angeboten (Bild 1). Anschließend wird der Stream AC Pro mit dem WLAN verbunden und einem Raum zugewiesen. Sofern ein Firmware-Update verfügbar ist, wird dieses direkt nach der Einrichtung zur Installation angeboten.

Die grundsätzliche Inbetriebnahme ist damit erledigt. Sofern allerdings die automatische Regelung verwendet werden soll, ist zwingend die Verknüpfung eines Smart Meters erforderlich. Hier bietet Ecoflow verschiedene Optionen an. Aktuell werden fünf verschiedene Smart Meter unterstützt, die alle ihre Vor- und Nachteile besitzen:

  1. Ecoflow Smart Meter (lokale Kommunikation, schnelle Regelung ca. 5 Sekunden, optionale externe Antenne für besseren WLAN-Empfang, Elektriker notwendig)
  2. Ecoflow x Shelly Smart Meter (lokale Kommunikation, schnelle Regelung ca. 5 Sekunden, rebranded Shelly-Gerät, kann aber nicht in der Shelly-App genutzt werden, Elektriker notwendig)
  3. Shelly 3EM (Kommunikation übers Internet, langsame Regelung ca. 30 Sekunden, Gerät kann in der Shelly-App genutzt werden, alte Generation, Elektriker notwendig)
  4. Shelly Pro 3EM (Kommunikation übers Internet, langsame Regelung ca. 30 Sekunden, Gerät kann in der Shelly-App genutzt werden, Elektriker notwendig)
  5. Tibber Pulse (Kommunikation übers Internet, langsame Regelung ca. 30 Sekunden, geringer Installationsaufwand und kein Elektriker notwendig)

Ecoflow arbeitet aber mit Hochdruck an der Unterstützung weiterer Anbietern, welche in den kommenden Wochen via Update nachgerüstet werden sollen. Mit dabei sein wird unter anderem EcoTracker.

In unserem Test nutzen wir den Ecoflow Smart Meter. Die Installation sollte von einem Elektriker erledigt werden. Die drei Induktionsklemmen werden direkt nach dem Zähler an die drei Phasen angebracht. Dabei muss die Flussrichtung des Stroms beachtet werden (Pfeile sind aufgedruckt). Ebenso muss der Smart Meter selbst mit jeder Phase verbunden werden.

Nach erfolgreicher Installation kann der Smart Meter via Bluetooth mit der App gefunden, dann mit dem WLAN verbunden und einem Raum zugewiesen werden.

Ecoflow-App

In der Ecoflow-App wird der Energiefluss in Echtzeit dargestellt. Hier erkennt man auf einen Blick, von welcher Quelle gerade wie viel Energie bezogen wird und ob der Akku lädt oder entlädt.

Darunter kann zwischen drei Reitern ausgewählt werden. Der erste Reiter zeigt zahlreiche Widgets mit Statistiken. Unter anderem werden Informationen zur Erzeugung, zum Verbrauch, zum Akku und zu den Einsparungen angezeigt. Die Widgets lassen sich dabei frei anordnen. Das Löschen bzw. Ausblenden nicht benötigter Widgets ist leider nicht möglich. Wird ein Widget ausgewählt, erscheinen weitere Details und Diagramme.

Im mittleren Reiter gibt es mehr Details zu den einzelnen Geräten. Auch hier kann jedes Gerät ausgewählt werden, um mehr Informationen zu erhalten. Beim Stream AC Pro gibt es Details zum Akku und der verbleibenden Restzeit, bis das Gerät entladen oder geladen ist. Ebenso lassen sich die zwei AC-Ausgänge über die App steuern und der Energiefluss einsehen. Der Smart Meter zeigt Infos zur verbrauchten und eingespeisten Energie seit Inbetriebnahme und darunter Infos zu den einzelnen Phasen.

Der rechte Reiter dient zur Konfiguration der Einstellungen. Hier lässt sich das Verhalten des Stream AC Pro festlegen. Die Energieversorgungsstrategie legt fest, ob eine automatische Null-Einspeisung erfolgen soll, was allerdings nur mit Smart Meter möglich ist. In diesem Fall speist der Akku immer genauso viel Energie in den Haushalt ein, wie gerade benötigt wird. Wie oben bereits erwähnt, hängt es vom verbauten Smart Meter ab, ob die Anpassung in ca. 5 Sekunden erfolgt oder rund 30 Sekunden dauert. Alternativ steht eine teilautomatisierte Überwachung zur Auswahl. Dahinter verbirgt sich ein Zeitplan, in dem man festlegen kann, wann wie viel Energie an das Hausnetz abgegeben werden soll. Des Weiteren ist es möglich, eine Lade- und Entladegrenze für den Akku zu definieren.

Ebenso lässt sich der Betriebsmodus definieren. Im Modus „Eigenstromversorgung“ kann festgelegt werden, welcher Prozentsatz des Akkus als Notfallreserve für einen Stromausfall reserviert werden soll. Möchte man den Akku für sich arbeiten lassen und diesen als täglichen Energiespeicher nutzen, lässt man den Schieberegler links.

Die zweite Variante ist der „KI-Modus“. Dieser kann 90 Tage kostenlos getestet werden. Danach kostet der „KI-Modus Premium“ regulär 39,90 Euro pro Jahr. Es besteht aber auch die Möglichkeit, nach dem Testzeitraum in den „KI-Modus Basic“ zu wechseln, welcher kostenlos ist. Im KI-Modus sollen der Stromverbrauch und die Energieerzeugung vorausgesagt werden können. Über die Zeit lernt der Modus das Verhalten des Nutzers und soll damit die Systemeffizienz verbessern können. Ebenso ist es damit möglich, Preisschwankungen bei dynamischen Stromtarifen auszunutzen. Der Akku soll in den günstigen Zeiten geladen werden und die Energie dann während der teuren Zeiten verbraucht werden. Später sollen noch weitere Funktionen Stromrechnungen oder eine EV-Integration dazukommen.

Tobias Rieder

Arbeitet seit September 2008 als freier Redakteur für Hartware.net. Nebenbei betreibt er seine beiden Blogs Antary und SSDblog.

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