
In der Tech-Branche ist es inzwischen üblich, sich bei jeder Produktankündigung auch mit Erläuterungen zur angeblichen Nachhaltigkeit der jeweiligen Gadgets zu überschlagen. In aller Regel ist das aber reines Marketing. Was als Engagement beworben wird, entspricht häufig nur der Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen oder spart dem Hersteller primär Kosten ein. Auch Apple wirbt dabei gerne mit der vermeintlichen Umweltfreundlichkeit seiner Produkte. Einige Varianten der Apple Watch hatte man gar als CO2-neutral vermarktet. Doch dagegen klagte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) – und hat inzwischen vor Gericht Recht bekommen.
Denn natürlich kann Apple seine Smartwatches nicht CO2-neutral produzieren, sondern sicherte sich für sein Werbesprechen fragwürdige Kompensationszertifikate. Die Pachtverträge laufen allerdings nur bis 2029 und drehen sich zudem um kommerziell genutzte Eukalyptus-Monokulturen in Paraguay. Diese sind, auch nach Ansicht des Gerichts, ungeeignet, um eine CO2-Neutralität zu gewährleisten. Das hat das Landgericht Frankfurt am Main im Rahmen der Unterlassungsklage der DUH gegen die Apple Distribution International Ltd. entschieden (Az. 3-06 O 8/24).
Apple argumentierte mit Pufferkonten, die den Verlust der Pachtflächen nach dem Vertragsende ausgleichen sollten. Doch diese sind laut DUH und dem Gerichtsurteil ebenfalls nicht ausreichend. Letzten Endes habe Apple hier mit einer vermeintlich ausgeglichenen CO2-Bilanz geworben, das entspreche aber nicht den Tatsachen. Verbraucher würden so getäuscht. Es handele sich um einen klassischen Fall von Greenwashing im Sinne des Marketings und nicht des Umweltschutzes.
Apple hat aber natürlich jetzt die Chance, noch in Berufung zu gehen. Ansonsten dürfte der US-Konzern seine Apple Watch nicht mehr als vermeintlich CO2-neutrales Produkt bewerben. Die DUH kritisiert, dass kommerzielle Eukalyptus-Monokulturen nichts mit naturbelassenen Wäldern zu tun haben. Für sie werden Ackergifte eingesetzt. Zudem benötigen die schnell wachsenden Bäume große Mengen an Wasser und sind in Dürren sehr leicht entzündlich. Zur Kohlenstoffspeicherung sind sie daher ungeeignet.
Quelle: DUH
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