Toshiba gibt DRAM-Produktion auf

Micron übernimmt Fabrik in USA und wird wohl neue Nr.1 vor Samsung

Die Toshiba Corporation wird die Produktion von Speicherbausteinen aufgeben. Das geht aus einer Vereinbarung mit Micron Technology hervor. Micron übernimmt die DRAM-Fabrik der Toshiba-Tochter Dominion Semiconductor in den USA. Die Produktion im japanischen Yokkaichi will Toshiba zurückfahren und im nächsten Jahr entscheiden, was mit dieser Fabrik geschieht.

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Micron, u.a. Hersteller der beliebten Crucial Speichermodule, war bisher weltweit die Nr.2 unter den Speicherherstellern und wird, wenn der Deal mit Toshiba durch ist, mit der Übernahme Samsung als die neue Nr.1 ablösen. Dominion war immerhin der sechstgrößte DRAM-Produzent der Welt.
Auch Infineon hatte mit Toshiba verhandelt, aber der deutsche DRAM-Hersteller kommt in diesem Fall zu kurz.

Interessanterweise hat der Deal zwischen Micron und Toshiba auch Auswirkungen auf Rambus. Während sich Micron mit Rambus vor Gericht streitet und bisher DDR SDRAM klar den Vorzug gegeben hat vor Rambus DRAM, ist Toshiba schon seit langem Hersteller von RDRAM. Da Micron angekündigt hat, die Produktion der übernommenen Dominion-Fabrik fortzuführen, wo auch RDRAM gefertigt wird, wird Micron nun auch zum Hersteller für Rambus-Speicher.

Es ist noch offen, ob und wie sich die Übernahme auf die Speicherpreise im Handel auswirkt. Micron wäre in der Lage, die Produktion zu verlangsamen oder weiter auf teureres DDR SDRAM zu konzentrieren, um die Preise steigen zu lassen. Andererseits gehört Micron traditionell zu den Herstellern mit den niedrigsten Speicherpreisen. Durch die erhöhte Kapazität könnte man versuchen, weiter Marktanteile zu steigern ohne groß die Preise zu erhöhen. Einiges spricht dafür, dann bisher ist Micron mit dieser Strategie finanziell recht gut gefahren.

Quelle: CNET News.com

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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