Intel hält wieder einmal sein Developer Forum (IDF) ab und gleich zu Beginn konnten sich die 3181 Teilnehmer eine kleine Sensation ansehen: Einen 1,5GHz Willamette.
Das wohl beeindruckendste Feature ist ohne Frage die Fähigkeit des Pentium IV, die Integer ALU (Arithmetic Logic Unit) mit der doppelten CPU-Geschwindigkeit betreiben zu können. Somit verfügte der 1,5GHz Willamette über eine 3GHz Integer ALU! Das hilft besonders Business Applikationen, Spiele werden dank der starken Floating Point Orientierung kaum von der höheren Geschwindigkeit profitieren.
Wer sich aber schon auf Benchmarks des hochgetakteten P IVs gefreut hat, wurde enttäuscht, denn intel zeigte nur sein Frequency ID Utility. Hier ist natürlich wieder Platz für Spekulationen: Hatte intel etwa Angst, dass sich das ganze System bei einem normalen Benchmark aufhängt?
Daneben erstaunt noch eine Veränderung des Designs: der Bus auf dem der Willamette läuft. Der Pentium IV wird in einer modifizierten Variante, oder besser einer Neuentwicklung des EV6 Buses sein Zuhause finden. Die wesentliche Veränderung stellt die Geschwindigkeit dar, denn von nun an wird der P IV einen 400MHz FSB sein Eigen nennen. Dabei handelt es sich im Grundtakt um 100MHz, die doppelt so viele Daten der steigenden und fallenden Flanke des Taktes herausholen (sozusagen ein Doppel DDR ;-). Obwohl die Tatsche der Vervierfachung der Taktgeschwindigkeit noch nicht sicher ist, scheint sie die logischste Variante zu sein, da intel vor Kurzem seinen “Quad Pumped Bus” ankündigte.
Mit dieser Verbesserung steigert die intel die Bandbreite auf stolze 3,2GB/s (Coppermine: 1GB/s).
Eine weitere Verbesserung der Performance möchte intel durch die Erweiterung der SSE-Befehle durch 144 neue Befehle erreichen. So nutzt man nun 128Bit-MMX statt bisher 64Bit und hat eine zweite Double-Precision-Unit für SIMD Gleitkomma-Befehle integriert.
Aber nicht nur der Willamette macht auf dem IDF von sich reden. Auch über den Timna, intels Low-End CPU, gibt es Neues zu vermelden. Er bekommt einen neue Technologie verpasst, um das neue Flaggschiff im Sub-600$ werden: Smart Integration .
Wie der Name schon sagt, wird wieder kräftig integriert, diesmal ist es der Grafikchip, der zum ersten Mal bei intel direkt auf der CPU sitzt und so vom Mainboard gelöst wird. Der Chip wird eine Erweiterung des i752 darstellen und gerade zum Spielen sicher jämmerlich dastehen. Doch als pure Einstiegslösung sicher durchaus zu gebrauchen, interessant dürfte auch der Einsatz in Notebooks sein.
Soviel fürs Erste vom IDF, doch morgen ist auch noch ein Tag und wir werden sicher noch einiges aus Palm Springs hören.
Quellen: AnandTech (ab heute im neuen Design), Heise Newsticker
Weitere Informationen und Spekulationen: Fullon3D, Ace´s Hardware, The Register und CNet
Update: Im Moment gibt es
Anzeichen dafür, dass das so hochgepriesene 1,5GHz System doch nicht luftgekühlt ist, wie es zunächst hieß.
Während Albert Yu, der Senior Vize Präsident von intel, den 1,5GHz PIV vorstellte, lief bekanntlich nur das Frequenz Utility von intel, in dieser Zeit verlor man jedoch kein Wort über die Kühlung der CPU. Dann wechselte man ganz schnell zum nächsten System, auf dem ein 3D-Rendering Programm lief. Man überzeugte alle Anwesenden davon, dass das System luftgekühlt ist, jedoch gab man nicht an welche CPU in diesem werkelt, 1,5GHz oder 800MHz.
Durch diesen schnellen Trick entstand (scheinbar) die Vermutung, dass 1,5GHz luftgekühlt zustande gekommen sind, doch solch ein System müßte (zumindest für diesen Moment) in flüssigen Helium schwimmen, um überhaupt 3D rendern zu können, da die Hitzentwicklung sonst zu hoch wäre.
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