Matrox G450 Preview - Seite 2

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Ausblick

Nach dieser Ankündigung des G450 Grafikchips werden wir noch eine Weile warten müssen bis konkrete Grafikkarten mit diesem Chip vorgestellt werden. Nach den Plänen von Matrox sollen die ersten Karten im Sommer im Handel erscheinen.
Viele Spezifikationen der Karten wie Taktfrequenzen von Chip und Speicher oder MHz-Zahl der beiden RAMDACs stehen noch nicht endgültig fest. Auch ist noch nicht klar, ob es verschiedene Grafikkarten-Modelle mit dem G450 geben wird (z.B. eine MAX-Version oder ähnliches). Dies wird erst später entschieden wird, wenn man erste Produktions-reife Chips in den Händen gehalten hat.

Ziel von Matrox mit diesem Grafikchip ist eindeutig der Business-Markt und nicht unbedingt der Privat-Anwender. Gerade die Performance-hungrige Spieler-Gemeinde wird sich mit dem G450 kaum anfreunden können, da sich das Leistungsniveau nur wenig über dem eines G400 bewegen wird. Zwar wird Double Data Rate RAM als Grafikspeicher eingesetzt, mit 150 MHz oder mehr, also effektiv 300+ MHz, durch die Verwendung eines 64 bit Memory Interfaces statt der sonst üblichen 128 bit wird die Geschwindigkeit des Speicherzugriffs nicht so sehr erhöht wie beispielsweise bei den nVidia GeForce256 Karten mit DDR RAM.

Kommentar

Durch die Fertigung des G450 in 0,18µ Technologie werden voraussichtlich höhere Taktraten für diesen Grafikchip möglich sein als noch beim G400, der als MAX-Version mit 150 MHz auf den Markt kam. Der Speicherzugriff wird sich aber effektiv nur wenig beschleunigen, da die nur halb so breite Speicherschnittstelle den durch das DDR RAM möglichen Performancegewinn wieder beschränkt. Für den Gamer sind Karten mit dem G450 deshalb wohl weniger empfehlenswert.

Über Preise des Chips und der im Sommer erscheinenden entsprechenden Grafikkarten ist noch nichts bekannt, aber hier sollte sich Matrox eher am mittleren oder niedrigen Preisniveau orientieren, trotz der Integration von Flachbildschirmsteuerung und TV-Ausgang, sonst schreckt auch die angestrebte Zielgruppe der Business-Kunden zurück. Für diese ist der G450 aber sicher eine gute Alternative. Wenn beispielsweise Firmen-PCs damit ausgerüstet werden, kann man zunächst noch die alten, herkömmlichen Monitore weiter verwenden und später problemlos die Arbeitsplätze aufgrund des eingebauten DVI-Ports auch mit Flachbildschirmen ausstatten, ohne auch die Grafikkarte austauschen zu müssen.

Durch die Integration von TV-Ausgang, DVI-Port und zweitem RAMDAC wäre der G450 auch eine interessante Alternative für Mainboard-Hersteller, die ihre Boards mit integriertem Grafikchip versehen wollen. Dies ist ein Segment, welches Matrox bisher überhaupt nicht beachtet hat, aber trotzdem aufgrund der potenziell großen Zahl von benötigten Chips sehr interessant ist. Deshalb würde es mich nicht überraschen, wenn bis Ende diesen Jahres auch Motherboards mit dem Matrox G450 im Regal auftauchen…

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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