Der Einstieg in den Konsolenmarkt könnte für Microsoft zum teuren Vergnügen werden. Zwar verfügt der Konzern, der auch gern als Bank mit eigener Softwareabteilung bezeichnet wird, über mehr als ausreichend Barreserven, die Kosten für die XBox werden aber mit Sicherheit auf die Bilanzen drücken. Dies wiederrum dürfte kurzfristig orientierte Anleger abschrecken, was dem Börsenkurs abträglich sein könnte.
Die Hardware für die Konsole ist sehr teuer. Dies ist bei allen Konsolen so. Da aber niemand eine irrsinnig teure Spielekonsole kauft, subventionieren die Hersteller die Geräte. Gewinne macht mit ihnen keiner. Verdient wird später am Zubehör und vor allem an Spielelizenzen. Microsoft ist neu auf dem Konsolenmarkt. Um sich einen Namen zu schaffen, will man $500Mio für Marketingmaßnahmen ausgeben. Gut angelegtes Geld, da es in dieser Größenordnung eine einmalige Ausgabe ist. Mit der XBox 2 dürfte man keine größeren Probleme haben, eine große Käuferschicht zu erreichen. Natürlich nur, wenn die XBox ein Erfolg wird. Floppt diese, hat Microsoft eine Menge Geld in den Sand gesetzt. Damit dies nicht passiert, gibt man lieber jetzt riesige Summen aus. Verdienen kann man später immer noch.
Dies ist übrigens keine unübliche Strategie. Microsoft machte dies beispielsweise schon beim Internet Explorer so. Die Entwicklung verschlang hunderte Millionen, doch Microsoft verschenkte die Software. Nun ist man Marktführer bei Browsern.
Und auch AMD drängte so auf den Markt. Mit dem K6 machte man jahrelang Verluste. Als dann der Athlon kam, kannten schon viele Menschen und vor allem Chipsatz- und Mainboardproduzenten die Firma. Die Markteinführung des Athlon gelang so mit Sicherheit leichter.
Quelle: Heise
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