Neuer Pentium III (Tualatin) getestet

Tualatin voraussichtlich inkompatibel zu aktuellen Motherboards

Tom’s Hardware Guide hat einen neuen Prozessor getestet, aber sie wissen nicht, welcher es ist! 😉 Etwas gehässig ausgedrückt, aber sie schreiben es ja selbst so. Nach ihren Angaben könnte es sich bei der ihnen in den Schoß gefallenen CPU um den Tualatin oder einen Coppermine-T handeln. Da es aber laut Intel keinen Coppermine-T geben wird (siehe News), muss es sich wohl um einen Tualatin handeln. Warum Tom darauf nicht eingegangen ist, bleibt unklar.

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Auf jeden Fall war wohl nicht festzustellen, ob dieser offiziell noch geheime Prozessor in 0,18µ oder wie für den Tualatin geplant in 0,13µ Technologie gefertigt wurde. Einige Eigenschaften dieses neuen Pentium III sind aber sehr interessant: Das Testmuster von Tom lief von Haus aus mit 1,13 GHz, benötigt nur 1,5V und ist mit einem sogenannten Heat Spreader ausgestattet, der 1) die Wärme vom CPU-Kern besser ableitet und 2) den Core gegen Beschädigungen schützt.

Der integrierte 256KB große Level-2 Cache deutet auch auf die Desktop-Version des Tualatin hin, denn nur die mobilen Modelle sollen mit dem größeren L2-Cache von 512KB versehen sein (siehe News).
Leider scheint der Tualatin nicht in aktuellen Pentium III Motherboards zu laufen, da er laut Tom eine andere I/O-Spannung benötigt. Man braucht offensichtlich ein Board mit dem neuen Intel i815EP B-Stepping Chipsatz.
Der neue Pentium III ließ sich relativ problemlos mit von 133 auf 167 MHz erhöhtem Front Side Bus auf insgesamt 1419 MHz übertakten, was ebenfalls dafür spricht, dass dieser Prozessor nicht mehr in 0,18µ Technologie gefertigt wurde.
Die Performance des Tualatin lag in den Tests von Tom bei gleicher Taktfrequenz knapp über der eines Coppermine. Bei 1419 MHz konnte er in manchen Fällen auch einen Athlon 1333 hinter sich lassen. Dass der Tualatin mit 1,4 GHz in einem Test sogar einen Pentium 4 1,7 GHz überholt hat, lassen wir mal unkommentiert. 😉

Was soll man jetzt mit diesem neuen Prozessor anfangen? Intel plant, die Desktop-Variante des Tualatin mit nicht mehr als 1,2 GHz auf den Markt zu bringen und dies ist offensichtlich auch begründet. Ein Pentium III Tualatin 1400 würde den Pentium 4 aufgrund besserer Performance mit Sicherheit eine Menge Marktanteile abnehmen.
Trotzdem wäre auch ein Tualatin 1200 sicher für manche Pentium III oder Celeron Anwender eine gute Upgrade-Alternative, aber wenn man tatsächlich auch ein neues Motherboard mit i815EP B-Stepping benötigt, dürfte der Desktop-Tualatin nur wenig Freunde finden.

Links: Coppermine - rechts: Tualatin

Quelle: Tom's Hardware Guide

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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