In etwas mehr als einer Woche beginnt das ominöse dritte Quartal des Jahres 2001. Ominös zumindest hinsichtlich des Pentium 4, denn dann soll dieser Prozessor endlich neben dem i850 weitere Chipsätze zur Seite gestellt bekommen, die vor allem die Komplettsysteme mit dem P4 billiger machen dürften. Auf jeden Fall scheinen die Hersteller der Chipsätze so langsam in einen höheren Gang zu schalten und kämpfen um die beste Position, bevor es auf die Zielgerade geht.
Was aber passiert, wenn VIA ihren Pentium 4 Chipsatz P4X266 ohne das Einverständnis von Intel auf den Markt bringt?
Nach einem Bericht von The Inquirer drängen die beiden Lizenznehmer von Intel, ALi und SiS, den Chip-Riesen schon dazu, wegen des P4X266 gerichtliche Schritte gegen VIA zu unternehmen. Aus Sicht der Konkurrenten von VIA ist das durchaus verständlich, denn schließlich müssen sie pro Chipsatz $5 Lizenzgebühr an Intel abführen. VIA dagegen will den P4X266 angeblich schon bei der Einführung im August für nur $28 anbieten. Da werden SiS und ALi aufgrund der Gebühren kaum mithalten können. Zum Vergleich: Intels Brookdale Chipsatz (i845) für DDR-RAM dürfte etwa $40 kosten.
Was hält Intel also davon ab, VIA Technologies vor Gericht zu ziehen? Zum einen könnte VIA ja tatsächlich durch die S3-Übernahme in den Besitz der notwendigen Lizenzen gelangt sein und ein Prozess wäre aussichtslos. Man kann sich sicher sein, dass Intels Rechtsabteilung dieses schon seit längerem genauestens prüft.
Außerdem wird berichtet, dass Intel und VIA hinter den Kulissen gemeinsam an neuen Chipsatz-Technologien arbeiten. Wäre dies der Fall, möchte man die aufgebauten Beziehungen sicherlich nicht durch eine eventuell sogar aussichtslose Klage beeinträchtigen.
Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Dinge weiterentwickeln und die Hersteller sich entscheiden werden. Eventuell können sich Intel und VIA ja doch noch vor der Einführung des P4X266 auf eine außergerichtliche Lösung oder eine Abkommen einigen.
Quelle: The Inquirer
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