High-End Grafikchips knapp?

nVidia und ATI können Nachfrage angeblich nicht befriedigen

Nach Berichten aus Asien sind die nVidia Corporation und ATI Technologies Inc. momentan nicht in der Lage, die gestiegene Nachfrage nach ihren High-End Grafikchips voll zu befriedigen. Der Grund ist – so paradox das klingen mag – beim Intel Pentium 4 Prozessor zu suchen. Zum diesjährige Weihnachtsgeschäft möchten die Händler und Fachmärkte überwiegend Systeme mit dieser CPU verkaufen. Es gibt aber praktisch noch keine Pentium 4 Mainboards mit integrierter Grafik, so dass die Systembauer auf herkömmliche Grafikkarten zurückgreifen müssen, was wiederum zu der Verknappung geführt hat.

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Betroffen sind davon vor allem nVidia und ATI als die Lieferanten der Grafikchips. Angeblich ist die gesamte GeForce3-Serie inklusive Ti500, Ti200 und GeForce3 sowie die ATI Radeon 7500 und 8500 davon betroffen.
Da solche High-End Grafikkarten allerdings selten in Komplettsystemen zu finden sind, kann man sich nur vorstellen, dass die Produktionskapazitäten zugunsten von billigeren Grafikchips umgeschichtet wurden.
Wie auch immer, die Grafikkarten-Hersteller klagen jedenfalls nicht über größere Auswirkungen der Verknappung von High-End Chips, da diese aufgrund ihres hohen Preises nur einen relativ kleinen Teil ihrer Fertigung ausmachen. ASUS liefert beispielsweise 500.000 Grafikkarten im Dezember aus, während MSI sogar fast eine Million Karten produziert. DFI, seit August als ATI-Partner bekannt, hat die Verknappung von Radeon 7500 und 8500 bestätigt, allerdings bleibt das für den Hersteller ohne Einfluss, denn man liefert sowieso nur etwa 1000 Grafikkarten pro Monat aus.

Um der Verknappung entgegen zu wirken, hat nVidia schon seit einer Weile weitere Aufträge zur Produktion von Grafikchips an den Chip-Fabrikanten TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing Co.) vergeben. Deren Produktionskapazitäten von 0,18µ und kleineren Chips sind damit angeblich bereits ausgebucht für das erste Quartal 2002.
Erst vor kurzem wurde berichtet, dass nVidia die Chips für Microsofts Spielkonsole Xbox ab dem nächsten Jahr zusätzlich beim TSMC-Konkurrenten UMC (United Microelectronics Corporation) fertigen lassen wird, weil TSMC selbst nicht mehr produzieren kann.

Quelle: AsiaBizTech

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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