Drei P4X266-Boards im Test - Seite 8

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Elitegroup P4VXAD

Preis: ab 235 DM

Lieferumfang

Der Lieferumfang fällt Elitegroup-typisch spärlich aus. Bei einem Preis von nicht einmal 250DM kann man aber auch keinen überfüllten Karton mit zig Goodies erwarten.

  • Handbuch (englisch)
  • Kabel: 2x UDMA, 1x FDD
  • CD-ROM Tools und Treibern (PC-cillin 2000, Fax- und Kommunikationssoftware etc.; leider alles in englisch)

Mainboard

Elitegroup P4VXADNicht viel besser sieht es mit dem Board selbst aus. Ausser dem onBoard-Sound finden sich keine weiteren zusätzlichen Komponenten auf dem Board. Einen LAN-Anschluss oder eine zusätzliche USB-Blende findet man nicht, obwohl das gerade die Dinge sind, die den heutigen Käufer mit am meisten interessieren dürften. Fast alle Peripheriegeräten kommen zwar mit eigenem USB-Stecker, aber ohne integrierten USB-Hub in den Laden. Bei nur zwei USB-Buchsen auf dem Mainboard wird man schnell zu einem teuren externen Hub greifen müssen, um weitere Geräte anzuschließen.
Auf dem Mainboard befinden sich noch zusätzlich vier weitere Stecker, an die man USB-Slotbleche anschließen kann. Leider bietet Elitegroup selbst keine USB-Slotbleche an. Für einigermaßen begabte Bastler dürfte es aber kein Problem sein, sich entsprechende Blenden selbst zu bauen – die Pinbelegung der Mainboardanschlüsse ist im Handbuch abgedruckt.
Eine onBoard- Netzwerkkarte fehlt ebenfalls, wie oben berichtet. Netzwerkanschlüsse werden aber immer wichtiger. Für DSL braucht man sie genauso wie für gelegentliche LAN-Spiele. Ein onBoard-Adapter hätte hier nicht nur eine zusätzliche Ausgabe, sondern auch einen PCI-Steckplatz gespart.

Elitegroup P4VXAD ATX-Blende

RAID-Controller sucht man bei Elitegroup vergebens. OEMs, die Hauptabnehmer des taiwanesischen Unternehmens, fragen solche Komponenten so gut wie nie nach, wieso sollte man sie also auf die Boards löten? Außerdem würden sie den Preis in die Höhe treiben. Der ist jedoch eines der Hauptkriterien, über die sich Elitegroup von der Konkurrenz abzugrenzen versucht.
OEMs haben für gewöhnlich auch keinerlei Interesse am Übertakten. Übertakten bedeutet Probleme und Probleme bedeuten von Anfängern überlastete, kostspielige Firmenhotlines. Daher bevorzugt man bei den großen PC-Schraubern Mainboards, die keine oder nur beschränkte Übertaktungsoptionen bieten und es ambitionierten Übertaktern schwer machen. Das fängt schon mit der Anzahl der Lüfteranschlüsse an. Wo andere Mainboards fünf anbieten, verbaut Elitegroup zwei. Wer also mehr als zwei Lüfter mit Molexanschluss ins Gehäuse schrauben will, muss unter Verlust der Drehzahlüberwachung Adapterkabel für den Anschluss an 5,25″-Stecker kaufen.

Ungünstig, nicht nur für Übertakter, ist die Buchse für den Stromstecker gewählt. Es hat sich eingebürgert, diesen direkt unter dem Prozessorsockel zu löten. Das heisst, dass das Stromkabel um den klobigen Kühlkörper vorbeigeführt werden muss. Bei vielen Netzteilen ist das Kabel dafür zu kurz, so dass es direkt über dem Kühlkörper bzw. Lüfter liegt. Das behindert den Luftstrom und führt unter Umständen sogar noch zu einem lauteren Lüftergeräusch. Im Selbstversuch kann man den Effekt erreichen, wenn man die Hand nahe über einen drehenden Lüfter hält.
Positiv möchten wir anmerken, dass man für das Board keinen zusätzlichen, vierpoligen 12V-Stecker benötigt. Man sollte sich jedoch davor hüten, sein altes ATX-Netzteil aus Pentium II Zeiten für einen hochtaktenden Pentium 4 zu verwenden. Höchstwahrscheinlich würde es der hohen Last, die ein Pentium 4 System erzeugt, nicht standhalten. Das System neigt dann entweder zu sporadischen Abstürzen oder es startet einfach nicht. Bei solchen Symptomen denkt man eher an Microsoft oder defekte Teile als an ein zu schwaches Netzteil.

Elitegroup P4VXADInteressant wird wieder das untere Fünftel des Mainboards. Es wirkt mit seinen fehlenden Leiterbahnen wie nachträglich angebacken. Leider verschwendete man den Platz zwischen dem fünften PCI- und dem für Selbstbauer unwichtigen CNR-Slot. Hier hätte noch ein sechster PCI-Slot Platz gefunden. Es wird jedoch berichtet, dass der P4X266 starke Probleme mit sechs PCI-Slots hat. Vermutlich verzichten deswegen alle Hersteller auf den sechsten Slot.

BIOS

Im BIOS kann man vergleichsweise viele performancerelevante Einstellungen vornehmen. Zwar kommt das BIOS nicht an die Featurefülle eines Abit-Mainboards heran, sieben verschiedene Parameter allein zum Thema Speicher findet man aber auch bei stärker auf den Endkunden zugeschnittenen Boards nicht immer.
Das BIOS wirkt insgesamt aufgeräumt. Zusammengehörende Parameter wurden oft in einem eigenen Untermenü zusammengefasst. Eher durchschnittlich ist das Übertaktungsmenü gehalten. Den FSB-Takt kann man nicht frei wählen, sondern muss sich auf vorgegebene Taktraten beschränken. Die Wahl des Multiplikators ist unwichtig und gehört eigentlich nicht ins BIOS. Man kann ihn bei Intel-Prozessoren eh nicht ändern. Die Multiplikatorauswahl dürfte Anfänger sogar noch verwirren.

Wie angesprochen, kann man im Übertaktungsmenü den FSB in vorgegebenen Schritten auf bis zu 147MHz takten. Ab 133MHz schaltet das Board die Teiler für PCI, AGP etc. automatisch um, so dass diese Bussysteme mit 133MHz FSB genauso hoch takten wie mit 100MHz. Über 133MHz übertaktet man natürlich den Rest des Systems wieder mit. Dank der zusätzlichen Teiler kann man auch zukünftige Prozessoren mit 133MHz FSB problemlos auf dem Board betreiben.
Positiv anzumerken bleibt noch, dass man die Kernspannung erhöhen kann. Das ist man von Elitegroup nicht gewöhnt. Für Übertaktungsversuche wird die Erhöhung der Spannung übrigens gerade beim P4VXAD notwendig werden: Das Mainboard legt an den Prozessorkern nicht die von Intel vorgegebenen 1,75V, sondern nur 1,68-1,7V an.

Einstellung der Speichertimings etc.
Einstellung der Speichertimings etc.
Relevante Systeminformationen
Relevante Systeminformationen
Alle onBoard-Komponenten im Überblick
Alle onBoard-Komponenten im Überblick
Übertaktungsmenü
Übertaktungsmenü

Gefallen hat uns ebenfalls wieder das Handbuch. Zwar nur in englisch verfügbar, dafür aber vollständig und anfängergerecht. Alle BIOS-Optionen und Jumpersettings werden ausführlich erklärt.

Fazit

Das P4VXAD ist das unserer Ansicht nach das ausgewogenste Board im Test. Zwar hat es Schwächen bei der Ausstattung, mit den Übertaktungsoptionen der Konkurrenz kann man auch nicht gleichziehen, dafür verbindet es aber den günstigen Preis des P147 mit den Serviceleistungen (BIOS-Updates, Austausch-BIOS-ROMs, sollte das eigene einmal kaputtgeflasht werden etc.) des Shuttle AV40. Außerdem ist es dank des besseren Handbuchs stärker für Anfänger geeignet.


Wertung Elitegroup P4VXAD

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