PCI wird erneut beschleunigt

PCI-X 2.0 demnächst standardisiert.

Neue Technik wird immer schneller, größer, weiter – die Bussysteme, über die die Technik mit dem Rest des Systems kommuniziert, wächst dagegen jedoch nur vergleichsweise langsam mit. Der zur Zeit schnellste PCI-Bus (PCI-X) kann maximal 1GB pro Sekunde übertragen – zu wenig für 10GBit Fibre-Channel Verbindungen, 10GBit Ethernet oder schnelle RAID-Arrays. Aus diesem Grund hat die PCI Special Interest Group (PCI-SIG) die PCI-X 2.0 Spezifikation ausgearbeitet und wird sie vermutlich im zweiten Quartal verabschieden. PCI-X 2.0 arbeitet mit einem Double-Data-Rate (DDR) oder Quad-Data-Rate (QDR) Verfahren und kann so 2,1 bzw. 4,3GB/s übertragen. Die hochkarätigen Mitglieder der PCI-Sig, zu denen Firmen wie AMD, HP, IBM, Intel und Microsoft gehören, sind fast schon ein Garant dafür, dass sich der neue Standard schnell durchsetzen wird.

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Das geschah in der Vergangenheit (PCI-X) auch schon, jedoch nur im Server- und Workstationbereich. In normalen Desktop-PCs findet man immer noch den vergleichsweise langsamen PCI 2.2 Bus, der es gerade einmal auf 133MB/s bringt. Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass selbst durchschnittliche IDE-RAID-Systeme schon einmal die 100MB/s-Grenze überschreiten. Dass PCI 2.2 langsam an seine Grenzen stößt, haben die Chipsatzhersteller auch schon realisiert. Für die Anbindung ihrer Southbridges an die Northbridge haben bereits alle eigene Bussysteme entwickelt und setzen nicht mehr auf PCI 2.2. Für die Kommunikation mit Steckkarten setzt man aber noch immer auf den alten Standard.

Wann ein Umdenken einsetzt, ist noch nicht abzusehen. Die für dieses Jahr geplanten Chipsätze können noch nicht mit schnelleren PCI-Bussystemen umgehen. Dabei hat man mit PCI-X noch nicht einmal das Problem der fehlenden Rückwärtskompatibilität, wie es sich zum Beispiel beim neuen Übertragungsstandard Serial ATA offenbart. PCI-X ist theoretisch durchaus rückwärtskompatibel zu PCI 2.2., alte Karten können also weiterverwendet werden. Wie es scheint, fehlt den Chipsatzdesignern also nur der Wille zu schnelleren Übertragungsmodi in Desktop-PCs.

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