Pentium 4 2400 vs. Athlon XP 2100+ - Seite 6

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Der Speicher

RDRAM SpeicherchipSpätestens nachdem man die vorhergehende Seite gelesen hat, weiß man, dass man für den Pentium 4 mittlerweile alle aktuellen Speichertechniken nutzen kann. Vorbei sind die Zeiten, in denen man auf RDRAM angewiesen war. Selbst von Intel sind inzwischen Chipsätze für die alternativen Speichertechniken SD- und DDR-RAM verfügbar. Einige von ihnen, z.B. der i845D oder der SiS645 mit PC2700, sind auf schnellen Boards sogar performanter als der i850 auf langsamen Mainboards. Ein gutes Beispiel dafür ist das DFI NB70-SC, das in unserem Test mit PC2100 in fast allen Benchmarks schneller war als das Intel D850MD mit PC800 RDRAM.
Nichtsdestotrotz muss man konstatieren, dass RDRAM in Verbindung mit dem richtigen Mainboard noch immer die erste Wahl ist, wenn man auf maximale Performance angewiesen ist. Das liegt aber nicht etwa an der genialen Technik des RDRAM, wie man an anderer Stelle im Internet lesen kann, sondern viel mehr an der Zweikanaltechnik des i850-Chipsatzes. Dieser kann gleichzeitig Speichermodule in zwei voneinander unabhängigen Kanälen lesen bzw. beschreiben. “Normale” Chipsätze verwalten den Speicher in lediglich einem einzigen Kanal und können pro Takt auch nur ein bzw. zwei Datenwörter senden. Der i850 sendet/empfängt pro Takt jedoch gleich vier Datenwörter. Dadurch verdoppelt sich theoretisch die Bandbreite gegenüber einem einzigen Kanal.
Diese Zweikanaltechnik ist jedoch nicht ausschließlich mit teurem RDRAM zu realisieren. Das gleiche kann man auch mit SD-, DDR- oder irgendeinem anderen RAM tun. Intel arbeitet z.B. gerade am Granite Bay, einem Zweikanalchipsatz für PC2100 DDR-RAM. Der Intel E7500 mit zwei PC1600-Kanälen ist seit über einem Monat erhältlich. ServerWorks, Hersteller teurer Serverchipsätze, arbeitet bereits seit Jahren mit Zwei- und sogar Vierkanalchipsätzen für SD- und DDR-RAM. Mit einem Zweikanalchipsatz für DDR-RAM erreicht man in der Regel sogar höhere Bandbreiten als mit RDRAM. Letztere Speichertechnologie bringt es in Zweikanalkonfiguration derzeit maximal auf 4.3GB/s, mit DDR-RAM wären 5.3GB/s kein Problem.

Dazu kommt noch, dass DDR-RAM günstiger herzustellen ist als RDRAM. Das merkt man angesichts der kleinen Nachfrageschwäche bei RDRAM und den daraus resultierenden sinkenden Preisen nicht unbedingt, langfristig wird RDRAM aber merklich teurer bleiben. Zur Zeit arbeitet man beim Rambus fieberhaft an Möglichkeiten zur Kostenreduktion, heraus kam 4i. Damit lassen sich die Speicherchips zwar nur 5% teurer herstellen als DDR-RAM-Chips, verlieren dafür aber im Schnitt auch 6,5% ihrer Performance.
RDRAM Speichermodul ohne Heatspreader - sieht gut aus, ist aber teuer und an sich langsamZukünftige Performancesteigerungen machen die Speichertechnologie zudem zunehmend unflexibel. Das merkt man schon bei den kommenden Mainboards mit i850E. Diese weisen lediglich zwei Speicherslots auf. Vier wären zwar möglich, werden aber anscheinend aufgrund technischer Probleme nicht genutzt. Mit der nächsten RDRAM-Generation, die 2004-2005 vorgestellt werden soll, stellt sich den Mainboardherstellern gar nicht erst die Frage, ob man vier Speicherslots verwenden sollte oder nicht. Rambus sieht hier für den PC ausschließlich zwei Slots vor. Mehr Slots wären zwar vermutlich mit Zusatzchips wie dem Intel Memory Repeater Hub möglich, sind für den Massenmarkt jedoch zu teuer.

i850 - einziger aktueller Zweikanalchipsatz für RDRAMAls Fazit kann man nur sagen, dass RDRAM jetzt noch der ideale Speicher ist, wenn man kein bisschen Performance verschenken möchte. Doch schon Ende des Jahres wird Zweikanal-DDR-RAM die günstigere und gleichzeitig schnellere Option sein.
SDRAM ist die günstigste Speicherart, bremst viele Anwendungen jedoch merklich aus.

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