Neuerungen im Überblick
Die Radeon HD 7970 ist der Vorläufer einer ganzen Generation von neuen Grafikkarten von AMD. Die sogenannten „Southern Islands“ basieren auf Grafikchips aus der Fertigung in 28-Nanometer-Technik, alle mit der „Graphics Core Next“ Architektur. Die Codenamen sind: ‚Tahiti‘ (Radeon HD 7900), ‚Pitcairn‘ (Radeon HD 7800) und ‚Cape Verde‘ (Radeon HD 7700). Diese Grafikkarten werden alle nach und nach eingeführt werden und die bisherigen Radeon HD 6900, 6800 und 6700 Grafikkarten ablösen. Alles, was darunter liegt, wird 2012 noch eine ganze Weile im Handel bleiben und erstmal nicht ersetzt.
Die neue Chiparchitektur ist eine Abkehr von der bisherigen Linie von AMD (VLIW) und soll deutlich effizienter arbeiten. AMD rechnet damit, dass „Graphics Core Next“ einige Produktgenerationen lang Verwendung finden wird, man also vom Start einer neuen Ära sprechen kann. Es gibt u.a. neue Befehlssätze und eine neue Cache-Struktur, aber vor allem natürlich von allem mehr, sprich: mehr Stream-Prozessoren, eine breitere Speicherschnittstelle und mehr Video-RAM.
Ein besonders interessantes Feature der neuen Generation von AMD ist „ZeroCore“. Schon der Stromverbrauch im ’normalen‘ Desktop-Betrieb (Idle) ist laut AMD von 24 auf rund 15 Watt gesenkt worden, wenn man die Chips in 40 und 28 nm vergleicht, aber es geht noch einen Schritt weiter. Wird die Grafikkarte gar nicht mehr genutzt, z.B. wenn die Energieverwaltung des Betriebssystems den Bildschirm bei Nichtbenutzung ausschaltet, schaltet sich die Grafikkarte fast komplett ab und auch der Lüfter wird angehalten. Nur die PCI-Express-Einheit der Grafikkarte bleibt aktiv, um sie wieder ‚aufwecken‘ zu können. Durch „ZeroCore“ soll der Stromverbrauch der Grafikkarte in diesem Stadium weniger als 3 Watt betragen.
Besonders interessant ist dies natürlich für CrossFire-Systeme mit mehreren Grafikkarten. Im Desktop-Betrieb bzw. wenn nicht gespielt wird, wird nur eine Grafikkarte benötigt und alle anderen können sich komplett abschalten, wenn der Anwender im Internet surft, Mails bearbeitet oder Office-Arbeiten erledigt.
Eine äußere Veränderung im Vergleich zur Radeon HD 6970 sind die Monitoranschlüsse der 7970. Es wird ein DVI-Anschluss eingespart – nach Angaben von AMD um die Kühlung zu verbessern und leiser zu machen, weil hinten nun mehr Platz für die Abluft ist. Statt 2x DVI, 1x HDMI und 2x Mini-DisplayPort besitzt die 7970 nun 1x DVI, 1x HDMI und 2x Mini-DisplayPort. Dafür legen AMD und die Grafikkartenhersteller standardmäßig einen HDMI-auf-DVI-Adapter und einen aktiven Mini-DisplayPort-auf-DVI-Adapter bei, so dass der Anwender nun sofort nach dem Auspacken drei Monitore per DVI anschließen kann. Dies war bislang nur einigen Sondermodellen der Radeon HD 6000 Serie vorbehalten.
Die AMD Radeon HD 7970 wird ab dem 9. Januar von den üblichen Grafikkartenherstellern erhältlich sein. Der von AMD empfohlene Verkaufspreis beträgt 499 Euro. Damit wird sie deutlich teurer als die letzten Topmodelle von AMD bei Einführung. So haben die Radeon HD 6970 Ende letzten Jahres und die Radeon HD 5870 im September 2009 jeweils nur rund 350 Euro gekostet.
Der Grund für den hohen Preis der 7970 dürfte nicht nur in den Fertigungskosten liegen, sondern auch an der fehlenden Konkurrenz. Die Radeon HD 7970 soll teilweise deutlich schneller sein als die GeForce GTX 580 und die nächste Generation von Nvidia lässt noch auf sich warten. Dadurch kann AMD einen Premium-Preis ansetzen.
Wer Informationen zu einem kleineren Schwestermodell der Radeon HD 7970 vermisst hat, muss zunächst noch vertröstet werden. AMD wird weitere Modelle der Radeon HD 7000 Serie erst später offiziell vorstellen. Irgendwann im ersten Quartal 2012 soll es übrigens auch ein Dual-Chip-Modell auf Basis der Tahiti Grafikchips geben. Mehr als den Codenamen – „New Zealand“ – hat AMD aber noch nicht verraten.
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