Leistung im Passivbetrieb
Um den Besonderheiten des Thermalright Le Grand Macho (Fokus auf Passivbetrieb) gerecht zu werden, unterscheidet sich die Leistungsbetrachtung dieses Kühlers im Auslieferungszustand von den üblichen Kühlertests. Die vom Grand Macho im Passivbetrieb erzielten Temperaturen werden nur mit den Ergebnissen anderer Kühler verglichen, die diese bei 50 % Lüfterdrehzahl erreichen. Einen Passivkühler mit einem High-End-Doppelturmkühler zu vergleichen, der mit schnell drehenden Lüftern bestückt ist, wäre unseres Erachtens letztlich nicht zielführend.
Da die Leistungsfähigkeit eines semi-passiven Kühlkonzepts jedoch auch maßgeblich von der verwendeten Gehäusebelüftung abhängt, haben wir uns entschieden, den Grand Macho in drei verschiedenen Szenarien zu testen, die man jeweils in den folgenden Tabellen vorfindet. Zunächst wurde die Gehäuselüftung so belassen, wie man es der zuvor genannten Aufstellung des Testsystems entnehmen kann. In den nachfolgenden Tabellen wird dieser Zustand vereinfachend mit „Thermalright Le Grand Macho – 600 UPM“ bezeichnet. Darüber hinaus haben wir alle Tests des Grand Macho mit Gehäuselüftern bei 700 UPM bzw. bei 1000 UPM wiederholt – die Bezeichnungen in den Tabellen sind analog.
Wie immer zunächst ein kurzer Überblick über den Desktopbetrieb (Idle):
Serienlüfter Idle
Intel Core i7-2600K, ASUS P8Z68-V PRO, 16 GB DDR3-1866, GeForce GTX 780, Win 8.1 64bit
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50 % Drehzahl |
Thermalright Grand Macho – 1000 UPM |
LC-Power Cosmo Cool X3 |
Thermalright Grand Macho – 700 UPM |
Noctua NH-D14 |
Thermalright AXP-100 Muscle |
Thermalright AXP-200 Muscle |
Thermalright Grand Macho – 600 UPM |
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Bereits im Idle-Betrieb zeigt sich, dass der Grand Macho einen gewissen Luftstrom benötigt, damit das semi-passive Kühlkonzept gut funktioniert. Bereits eine geringfügige Erhöhung der Drehzahlen bei den Gehäuselüftern führt dazu, dass sich der Grand Macho im Desktopbetrieb vom letzten Platz auf einem im Mittelfeld verbessert, während der Zugewinn an Kühlleistung bei nochmals stärkerer Gehäusebelüftung in keiner Relation zur Lautstärkezunahme (zur allgemeinen Lautstärkebetrachtung siehe unten) steht. Insgesamt bleiben im Idle-Betrieb die Temperaturen in jedem getesteten Belüftungssetting im absolut grünen Bereich.
Serienlüfter Prime
Intel Core i7-2600K, ASUS P8Z68-V PRO, 16 GB DDR3-1866, GeForce GTX 780, Win 8.1 64bit
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50 % Drehzahl |
LC-Power Cosmo Cool X3 |
Noctua NH-D14 |
Thermalright Grand Macho – 1000 UPM |
Thermalright Grand Macho – 700 UPM |
Thermalright AXP-100 Muscle |
Thermalright Grand Macho – 600 UPM |
Thermalright AXP-200 Muscle |
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Auch beim Test mit Prime95 wird deutlich, dass der Grand Macho einen gewissen Luftzug im Gehäuse benötigt, um seine Stärken ausspielen zu können. Bei schwächerer Gehäusebelüftung liegt der Grand Macho zusammen mit seinen Top-Blow-Geschwistern aus demselben Hause noch am Ende des Testfeldes. Das Ergebnis bei etwas stärkerer Gehäuselüftung liegt bereits auf dem Niveau, das man von Tower-Kühlern mit langsam drehendem Lüfter, die im mittleren Preissegment angesiedelt sind, erwarten dürfte. Bei starker Gehäusebelüftung kann es der Grand Macho dann bereits mit High-End-Kühlern aufnehmen. Dabei wird dann allerdings eine deutlich höhere Lautstärke als bei der Konkurrenz erzielt.
Nichts desto trotz ist es durchaus beeindruckend, dass der Grand Macho mit semi-passiver Kühlung in allen getesteten Settings eine übertaktete Core i7 CPU bei voller Auslastung mindestens ausreichend kühlen kann und sogar noch leichte Reserven für warme Sommertage besitzt.
Serienlüfter Gaming
Intel Core i7-2600K, ASUS P8Z68-V PRO, 16 GB DDR3-1866, GeForce GTX 780, Win 8.1 64bit
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50 % Drehzahl |
LC-Power Cosmo Cool X3 |
Thermalright Grand Macho – 1000 UPM |
Noctua NH-D14 |
Thermalright Grand Macho – 700 UPM |
Thermalright Grand Macho – 600 UPM |
Thermalright AXP-200 Muscle |
Thermalright AXP-100 Muscle |
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Beim Gaming-Test ist das Bild relativ ähnlich zum Ergebnis mit Prime95. Bei schwächerer Gehäusebelüftung kann sich der Grand Macho jedoch von den Top-Blower-Kühlern ein wenig absetzen. Die Temperaturen bleiben insgesamt wieder absolut im grünen Bereich, Reserven für warme Sommertage oder eine geringfügige weitere Übertaktung sind beim getesteten Core i7-2600K vorhanden.
Lautstärke
Wie auch schon bei vorstehendem Temperaturtest erfordert die Beurteilung der Lautstärke eine differenzierte Betrachtungsweise. Natürlich erzeugt ein Kühler ohne eigenen Lüfter zunächst keinerlei Geräusche und ist somit für sich betrachtet als völlig lautlos zu bezeichnen. Allerdings stellt ein solcher Kühler, wie aus den Temperaturbetrachtungen hervorgeht, auch ganz andere Anforderungen an die Gehäusebelüftung als seine aktiv belüfteten Konkurrenten. Die Notwendigkeit einer stärkeren Gehäusebelüftung führt gleichzeitig aber wiederum zu höheren Lärmemissionen, sodass ein schlecht durchdachtes (semi-)passives Belüftungskonzept am Ende lauter sein könnte als ein aktives mit langsam drehendem Lüfter.
Auf den Grand Macho trifft diese Überlegung jedoch nicht zu. Bei langsam drehenden Gehäuselüftern (600 U/min) befindet sich der Grand Macho zwar eher am Ende des Testfeldes, das System ist jedoch ausreichend gekühlt und dennoch sehr leise, sodass dieses im normalen Büroumfeld nicht mehr wahrzunehmen ist und auch in sehr leisen Umgebungen (z.B. nachts) nur sehr leise vor sich hin säuselt.
Setzt man auf geringfügig stärkere Gehäusebelüftung (700 U/min), erreicht man mit dem Grand Macho bei einem System, das immer noch leiser als die meisten Mittelklassekühler ist, eine Kühlleistung auf eben diesem Niveau. Fokussiert man sich auf den PC als Geräuschquelle, könnte man ihn in diesem Testsetting in einem Büroumfeld wahrnehmen. Bei geöffnetem Fenster wäre dies aber beispielsweise nicht mehr möglich. Konzentriert man sich jedoch beispielsweise auf die Erstellung eines Textes oder auf das Lesen eines solchen im Internet, nimmt man den PC ebenfalls nicht mehr wahr. Sollte der PC beispielsweise noch auf mechanische Festplatten setzen, sind diese in vielen Fällen ohnehin lauter.
Erst bei starker Gehäusebelüftung (1000 U/min) stellt sich langsam die Frage, ob ein semi-passives Kühlkonzept überhaupt noch Sinn ergibt. Beim Spielen würde der Lärm zwar in den meisten Fällen noch vom Gaming-Sound überdeckt werden, dennoch ist der PC nun deutlich hörbar und konzentriertes Arbeiten nur noch für geräuschunempfindlichere Personen möglich. In diesem Fall sollte sich der potentielle Käufer überlegen, den Grand Macho besser mit einem langsam drehenden Lüfter auszustatten und auf langsame Gehäuselüfter mit 600 U/min zu setzen, da in diesem Setting bessere Kühlleistungen auf dem Niveau anderer High-End-Kühler (siehe Test mit Referenzlüftern auf der nächsten Seite) erreicht werden und im PC selbst wieder absolute Stille herrscht.
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