DDR5 Hauptspeicher kommt 2021

Neuer RAM-Standard verabschiedet, DDR5-6400 schon in Aussicht

Rund 2 Jahre später als geplant hat die Dachorganisation JEDEC gestern den DDR5-Standard für Hauptspeicher verabschiedet. DDR5 RAM soll nächstes Jahr zunächst für Server und dann auch für PCs kommen. Als Nachfolger des aktuellen DDR4 RAM bringt DDR5 eine Reihe von Neuerungen und natürlich auch einen deutlich größeren Speicherdurchsatz und höhere Modulkapazitäten.

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DDR5 Hauptspeicher erlaubt höhere Kapazitäten bei den einzelnen Chips eines Moduls (64 statt 16 Gbit), was folglich auf höhere Speicherkapazitäten pro RAM-Riegel hinauslaufen wird. Allerdings werden die Speicherhersteller zunächst wohl noch bei 16-Gbit-Chips bleiben, 64-Gbit-Chips sind eher für die Zukunft ausgelegt. Dann aber sollen normale DDR5-Module (UDIMM) sogar 128 GByte statt wie bislang bei DDR4 maximal 32 GByte bieten können. Im Server-Bereich sollen mit DDR5 sogar 2-TByte-Module möglich sein.

Die höheren Kapazitäten verlangen nach einer größeren Bandbreite und dies wird auch schon zu Anfang gegeben sein, während größere Module wohl erst später kommen werden, wenn die Chipfertigung nachgezogen hat. Bei der Bandbreite sieht die JEDEC einen größeren Sprung vor, denn zu Beginn sind sogar schon 4,8 Gbit/s vorgesehen, während DDR4 aktuell (offiziell) bei maximal 3,2 Gbit/s steht. Das ist eine Erhöhung der Bandbreite um immerhin 50 Prozent. Speicherhersteller bieten mit ihren speziellen Overclocking-Modulen bekanntlich bereits höhere DDR4-Frequenzen an, aber das dürfte bei DDR5 ähnlich werden. Als offizielles Maximmum sieht die JEDEC DDR5-6400 mit 6,4 Gbit/s Transfergeschwindigkeit an.

DDR5 erlaubt allerdings keine höheren Speichertaktraten, sondern wird sich eines technischen Tricks bedienen – zwei Speicherkanäle pro Modul. Vereinfacht ausgedrückt kann ein DDR5-Modul zwei 64-Byte-Operationen pro Takt durchführen, während ein DDR4-Riegel lediglich einmal 64 Byte überträgt. Die Größe von 64 Byte pro Takt sind den Cache-Größen der Prozessoren geschuldet, denn eine Verdopplung auf 128 Byte pro Takt könnten die CPUs nicht mehr effektiv verarbeiten und würden Leistung einbüßen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass DDR5-Speichermodule über ihren eigenen Spannungsregler verfügen, statt vom Mainboard gesteuert zu werden. Das vereinfacht das Mainboard-Design und macht sie hoffentlich günstiger, aber dafür werden dann natürlich auch die RAM-Riegel teurer. Darüber hinaus spezifiziert die JEDEC DDR5 für 1,1 Volt, während DDR4 noch 1,2 Volt benötigt. Außerdem wird DDR5 weiterhin wie DDR4 über 288 Pins verfügen, aber aufgrund der technischen Änderungen wie den zwei integrierten Speicherkanälen sowie der Spannungsregelung nicht mehr kompatibel sein zu DDR4.

Nach bisherigen (inoffiziellen) Informationen werden Intel “Alder Lake” Prozessoren und die nächste AMD-Generation nach “Zen 3” DDR5-Hauptspeicher benötigen und das schon im Laufe des nächsten Jahres.

Quelle: JEDEC

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

2 Antworten

  1. Hisuinoi sagt:

    Das sind echt schöne Informationen.
    Schade das DDR5 erst für Server kommt, also heißt es wohl das DDR5 wohl erst 2022 für die normalen PCs kommen wird.

    Mein Aktueller PC wurde Ende 2019 gebaut und soll min. 4 bis 5 Jahre als Hauptrechner genutzt werden bevor ich ein neuen PC zusammenbaue. Also mein geplante neue zusammenstellung soll Ende 2023 oder laufe 2024 stattfinden. Ich hoffe nur das bis dahin DDR5, USB4 und PCIe 4.0 alles draußen und vor allem gut läuft und preislich angemessen.
    So kann ich das neuste mitnehmen und habe dann die neuste Generation und kann viele viele Jahre glücklich diese Technik nutzen.

    • Hisuinoi sagt:

      Nachtrag: Ich hoffe nur das durch die integrierten Spanungswandler die Lebensdauer und anfälligkeit darunter nicht leidet.

      Ich will meine PCs schon länger als 5 Jahre nutzen.

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