Wenn es um eine Erbschaft bei Großvater oder Onkel geht, dann glauben viele nahezu automatisch, dass sie mit dessen Briefmarken oder Münzsammlung den höchsten Gewinn machen …
Oftmals ein Trugschluss, wie bereits ein erster fachkundiger Blick zeigt. So waren die Zehnmark-Gedenkmünzen, nicht zuletzt aufgrund ihrer extrem hohen Stückzahlen, häufig nicht mehr als ihren Nennwert wert. Denn weder der Sammler- noch der Materialwert wusste zu überzeugen, so dass dieser Münztyp später oftmals schlichtweg als Zahlungsmittel benutzt wurde. Anders sieht das natürlich bei antiken oder Goldmünzen aus; zudem gibt es auch hier – wie bei den Briefmarken – Exemplare, die von Sammlern händeringend gesucht werden.
Nur bunt und schön oder doch etwa wertvoll?
Auch bei den Briefmarken lohnt daher eine genaue Expertise. Schließlich haben gerade ältere Menschen mit ihrer Sammelleidenschaft Jahrzehnte ihres Lebens verbracht und manchmal – neben bunten Allerweltsmarken – auch echte Schätze angehäuft. Zumindest für Händler und kundige Sammler, die daran interessiert sind. Auch aus Respekt vor dem Erblasser macht es daher Sinn, wenn die kleinen, gezahnten Kostbarkeiten ein neues Zuhause finden, selbst wenn sich die Preisvorstellungen und Hoffnungen des Beschenkten oftmals nicht erfüllen lassen. Denn die Preis- und Wertangaben in Katalogen erweisen sich häufig als viel zu hoch. Zum einen, weil diese allein für Marken in einem tadellosen Zustand gelten und / oder der entsprechende Druck in viel zu hohen Stückzahlen auf dem Markt ist. Wer als Laie eine realistische Einschätzung bezüglich einer geerbten Sammlung haben möchte, sollte daher einen professionellen Händler aufsuchen. Zwar strebt auch der seinen eigenen Gewinn an, wird jedoch weit mehr als ein Privataufkäufer, der womöglich die Unerfahrenheit seines Gegenübers ausnutzt, auf seinen guten Ruf achten.
Ein erstes Zwischenfazit:
Beim Verkauf alter Briefmarken gilt es also, sich zum einen nicht von zu hoch angesetzten Katalogpreisen blenden zu lassen und zum anderen wirklich rare und gefragte Marken nicht zu Spottpreisen zu verschleudern!
Was Händler interessiert?
Dabei geben Zertifikate, die früher schon mal von einem renommierten Experten ausgestellt wurden, einen ersten Hinweis auf den Wert.Zudem interessieren sich Sammler wie auch Händler natürlich für das exakte Sammelgebiet, den Umfang wie auch die Vollständigkeit einer Sammlung sowie deren Zustand. Dinge, die von Ihnen als Verkäufer bereits in Ihrer Annonce oder bei Ihrem ersten Anruf benannt werden.
Danach kann Ihnen der Händler bereits einen etwaigen Preis nennen, muss jedoch die Marken später einzeln bewerten. Denn Mängel mindern den Preis, schließen jedoch bei seltenen Exemplaren einen Ankauf nicht aus.
Den Wert erhalten!
Als Fazit gilt: Katalogpreise sind niemals realistische Ankaufpreise. Erst recht nicht bei einem Händler. Dennoch sollte dieser für Unerfahrene die erste Anlaufstelle sein.
Bis der Verkauf endgültig getätigt ist, sollten Sie die Marken trocken und vor Lichteinfall geschützt im Album lagern und damit deren Wert erhalten!
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