Toshiba warnt vor Lieferengpässen bei Power-Chips bis Ende 2022

Auch Spielekonsolen wie die PlayStation 5 und die Xbox Series X werden davon betroffen sein

Der Hersteller Toshiba hat klargestellt, dass es bis Ende 2022 Lieferengpässe bei Power-Chips geben dürfte. Man weist frühzeitig darauf hin, damit sich Partner darauf einstellen können. Denn von den Engpässen werden viele Hersteller und Produkte betroffen sein. Dazu werden Unterhaltungselektronik, Spielekonsolen wie die PS5 und Xbox Series X|S aber auch Autohersteller zählen. Mindestens bis September 2022 werde die Nachfrage das Angebot übersteigen, so Toshiba. In einigen Fällen werde es leider so sein, dass Kunden noch bis Anfang 2023 nicht ihren Bedarf werden decken können.

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Power-Chips sind essenzielle Bauteile für viele Elektronik-Produkte und eigentlich nicht schwer herzustellen. Doch aktuell gibt es schlichtweg eine extrem hohe Nachfrage, zu geringe Produktionskapazitäten und Knappheit bei den Materialien. Die Corona-Krise hatte die Lieferketten da aus der Bahn geworfen. Laut Toshiba werde man bis März 2024 rund 545 Mio. US-Dollar in erweiterte Fertigungskapazitäten stecken. So rechnet man damit, dass die Nachfrage auch dann enorm bleiben werde, wenn die Ausfälle der Pandemie aufgeholt seien.

Aktuell lege man die Priorität darauf Autohersteller zu beliefern, die wie Konsolenhersteller aber auch Anbieter von Grafikkarten besonders unter den Engpässen leiden. Derzeit würden täglich Diskussionen geführt, um die Produktion zu optimieren. Laut Toshiba beziehe man bei seinen Lieferungen auch ein, welche Kunden am härtesten getroffen seien und ohne die Power-Chips gar nicht mehr produzieren könnten. Es sei ein Balanceakt. Die Konsolenhersteller würden dabei am meisten fordern, doch man könne ihre Bedürfnisse aktuell schlichtweg nicht zu 100 % erfüllen.

Ein Wechsel der Zulieferer sei dabei auch nicht so einfach, da die Produkte jeweils bestimmten Standard entsprechen und Zertifizierungen erhalten müssten. Der Austausch des Power-Chips könnte diesen Prozess komplett neu bedingen. Schlechte Nachrichten sind das natürlich für alle, die auf eine PlayStation 5 oder Xbox Series X hoffen. Es sieht danach aus, als ob vor 2023 keine breite Verfügbarkeit zu erwarten ist.

Quelle: Bloomberg

André Westphal

Redakteur

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