Chip-Herstellung: Lieferengpässe werden sich erst langfristig auflösen

Viele Industriezweige leiden darunter

Unter der aktuellen Chip-Knappheit leiden viele Industriezweige. Das betrifft nicht nur CPUs, sondern auch andere Arten von Chips – etwa Power-Chips. Eine Erholung des Marktes werde wohl lange benötigen. Laut der deutschen Unternehmensberatung PwC werde die deutsche Autoindustrie etwa noch lange unter der Krise leiden. Die aktuellen Produktions- und Absatzpläne beurteilt man als eher unrealistisch. So werde der Ausbau der notwendigen Halbleiter-Produktionsanlagen zwei bis drei Jahre dauern. Neue Werke, die ebenfalls errichtet werden müssten, könnten erst in fünf Jahren den Betrieb aufnehmen. Eine kurzfristige Erholung der Halbleiter-Versorgung sei daher ausgeschlossen.

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Die Effekte habe man schon im ersten Halbjahr 2021 gespürt: Es konnten ca. 4 Mio. weniger Autos gebaut werden, als zuvor geplant. Volkswagen blieb etwa um 21 % hinter seinen Plänen zurück. Im Falle von Ford waren es 18 %, 2 % waren es bei Daimler. Die Hersteller prognostizieren Steigerungen für das dritte und vierte Quartal 2021, was aber sehr kritisch zu sehen sei. Dazu komme, dass die Autoindustrie gegenüber den Halbleiter-Herstellern in einer schwachen Verhandlungsposition sei.

So seien die Fahrzeughersteller auf die Halbleiter-Zulieferer angewiesen, umgekehrt gelte dies aber nicht. Für die Halbleiter-Hersteller seien Autohersteller nämlich eher kleinere Kunden, wenn man mit Anbietern aus der IT-Branche oder der Unterhaltungselektronik vergleiche. Aufgrund dieser Konstellation sei damit zu rechnen, dass die Probleme noch lange schwer wiegen werden. Lösungen könnte man wohl nur durch gemeinsame Investitionen finden.

Quelle: Der Standard

André Westphal

Redakteur

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