US-Handelskommission (FTC) verklagt Nvidia wegen der ARM-Übernahme

Deal steht nun auf der Kippe

Nvidia hatte schon 2020 bekannt gegeben, dass man den Entwickler von Chip-Designs, ARM, übernehmen werde. Doch schon kurz nach der Bekanntgabe des Deals gab es Kritik von mehreren Seiten. Die chinesische Regierung schaltete sich ein, aber auch aus Großbritannien vernahm man Skepsis. Auch der Unternehmensgründer kritisierte das Abkommen rasch. Nun will die nordamerikanische Federal Trade Commission (FTC), zuständig für den Wettbewerb in den USA, Nvidia verklagen. Dadurch möchte man die Übernahme verhindern.

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Die Begründungen dafür sind vielseitig. So befürchtet man, dass Nvidia nach der Übernahme seine Machtposition ausnutzen könnte. Als Beispiel gibt man, dass Nvidia auch Einblicke in die Abkommen mit anderen ARM-Kunden erhalten werde. Dadurch lerne Nvidia die direkten Bedürfnisse der Konkurrenz genau kennen. Zum einen könnte man so für sich selbst Ideen entwickeln und zum anderen sei es für Nvidia möglich, direkt bei ARM die Entwicklungen in Bahnen zu lenken, die an den Bedürfnissen der Konkurrenten vorbeilaufen. Dies befürchtet man beispielsweise für den Servermarkt, in dem Nvidia auch selbst vertreten ist.

Nvidia GeForce RTX 3080 Ti

Nvidia hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, solche Strategien nicht zu planen. Stattdessen gehe man davon aus, dass die Wettbewerbssituation sich durch die Übernahme ARMs verbessern werde. Logischerweise will Nvidia sich dann auch gegen die Klage der FTC stemmen und an der Übernahme festhalten. Allerdings sieht es aktuell generell schwierig aus: Auch in Großbritannien wird die Übernahme durch die zuständigen Kartellwächter in einem zweiten Verfahren sehr genau geprüft. Man deutete bereits seitens der Wettbewerbshüter an, dass die Übernahme entweder abgelehnt werden könnte oder aber mit strengen Auflagen verbunden sein dürfte.

Selbst wenn die Übernahme von ARM seitens Nvidia noch durchgewunken wird, so könnte es noch eine ganze Weile dauern, bis der Deal abgeschlossen ist. Die ursprünglichen Pläne haben sich jedenfalls schon stark verzögert.

Quelle: FTC

André Westphal

Redakteur

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