Powerstation Bluetti EB55 mit 537 Wh im Test - Seite 2

Günstiger als die EB70 und die bessere Wahl?

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Bluetti EB55 im Detail

Die Bluetti EB55 hat zwei Ladeanschlüsse, die parallel betrieben werden können, wodurch das Aufladen mit ca. 2×200 Watt möglich ist. Leider ist der Netzteileingang auf Spannungen zwischen 25 und 28 Volt limitiert. Ein leises Laptop-Netzteil, das typisch mit 20 Volt arbeitet, kann daher nicht verwendet werden. Der zweite Ladeanschluss ist XT60-kompatibel und mit 12 bis 28 Volt deutlich flexibler. Bis zu 8 Ampere können so eingespeist werden.

Der restliche Aufbau der Front ähnelt stark der EB70. Alle Funktionen werden über kleine Taster aktiviert, die etwas länger gedrückt werden müssen, um ein versehentliches Einschalten zu vermeiden.

Bluetti EB55 – von vorne

Es gibt zwei DC-Sektionen: Ein 12V-Bereich mit zwei DC5521-Buchsen und einer Kfz-Steckdose. Insgesamt können 10 Ampere entnommen werden. Der zweite DC-Bereich sind die USB-Buchsen. Eine USB-C Buchse kann maximal 100 Watt bereitstellen (20V, 5A). Jeweils zwei weitere USB-A Buchsen können 5V und 3A leisten. Schnelles Laden wird daher nur über USB-C unterstützt.

Der AC-Wandler kann maximal 700 Watt dauerhaft leisten, im Peak bis zu 1,4 kW. Die Erfassung der Leistung hat nicht immer perfekt funktioniert, dazu später mehr.

Bluetti EB55 – von oben

Auf der Oberseite wird zusammen mit den USB-Anschlüssen ein Wireless-ChargingPad aktiviert, über das mit bis zu 15 Watt nachgeladen werden kann. Aus Effizienzgründen rate ich davon gerne ab. Wenn man genug Energie über Solar nachlädt, ist das natürlich egal.

Auf der Rückseite hat die EB55 eine flächige Leuchte, die ich für deutlich nützlicher halte als die Taschenlampen-ähnlichen fokussierten Leuchten der EB70 oder der Jackery Explorer 1000. Mit der EB55 kann man z.B. einen Tisch oder die Kochecke beim Camping beleuchten.

Bluetti EB55 – von unten

Die Unterseite beinhaltet einen Aufkleber mit allen relevanten Daten. Außerdem gibt es auch bei der Bluetti EB55 vier Gummifüße, die ein Verrutschen der Powerstation effektiv verhindern. Auf der rechten Seite der Powerstation befindet sich ein Lüfter, der die Luft zur linken Seite rauspustet. Der Lüfter selbst wird temperaturabhängig gesteuert, kennt aber nur die Zustände „an“ und „aus“.

Dennoch bleibt der Lüfter die meiste Zeit beim Laden (mit einer Quelle) und bei AC-Lasten unter 300 Watt aus. Das beeindruckt, weil selbst große Powerstations wie die Jackery Explorer 1000 oder Ecoflow Delta die Lüfter viel früher einschalten. Gerade beim Arbeiten am PC oder mit einem leistungsstärkeren Laptop ist die Ruhe sehr angenehm.

Marc Kaiser

Redakteur

4 Antworten

  1. Norbert Richter sagt:

    Das ist mal ein vernünftiger Test, vielen Dank dafür.

    Was mich noch interessiert hätte, wäre das Abschaltverhalten bei Überlast. Das ist nämlich ein kritischer Punkt. Irgendwann wird es mal passieren, dass man ein Gerät angeschlossen hat, dessen Leistungsaufnahme man unterschätzt hat oder dessen Anlaufleistung unbekannt ist. Bei der technisch verwandten Powerstation Poweroak ac50s habe ich es schon geschafft, auf diese Weise (konkret durch zweimaliges Starten eines Kompressor-Luftentfeuchters) einen dauerhaften Defekt des AC-Ausgangs herbeizuführen, was natürlich fatal ist. Die Powerstation muss in dieser Hinsicht eigentlich fehlertolerant sein, also auch bei wiederholt falscher Nutzung zuverlässig abschalten; andernfalls würde nämlich die Gesamtlebensdauer viel mehr vom fehlerfreien Nutzerverhalten als zum Beispiel von der Zellchemie abhängen.

  2. Marc Kaiser sagt:

    Ich teste alle Powerstations mit meinem Kühlschrank (die Ecoflow River hat mich überrascht, Test geht bald online) und Heißluftfön. Das haben bisher alle Powerstations überstanden. Aber eine Garantie dafür gibt es nicht…

    • Mark Hohertz sagt:

      Vielen Dank für den Test! Bezüglich des Abschaltverhaltens: bei angezeigtem Ladezustand von noch ~ 60% schaltet sich das Gerät bei Überlast mit einem Fehler ab und lässt sich ohne vollständigen Ladevorgang auch nicht zur Wiederaufnahme des Normalbetriebs überreden – weder an USB, DC noch AC. Passiert dies Offgrid und während die Sonne nicht scheint, hat man nur noch einen großen Ziegelstein im Gepäck. Ein echtes Manko.

    • claus sagt:

      habe mit meiner bluettieb55 schonmal versuchsweise meine
      kühlgefriercombi betrieben ,klappt ohne probleme .ist auch kein wunder denn die zieht nur ca. 100-110 watt .natürlich vorher gemessen.selbst mein 42 zoll tv mit receiver apple tv und fritzbox sollte gehen (280-300 watt) .da die bluetti 700watt leisten kann ( dauerleistung mit sauberer sinuskurve)
      könnte ich sogar noch den kühlschrank (93 watt) anschliessen.

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