Taiwan: TSMC darf keine 2-nm-Chips im Ausland fertigen

Modernste Fertigungstechniken dürfen per Gesetz nicht exportiert werden

Selbst mit Milliarden von US-Dollar, die im Ausland investiert und dort subventioniert werden, kann TSMC seine fortschrittlichsten Fertigungstechnologien rechtlich nicht außerhalb Taiwans nutzen. Es ist also nicht nur Firmenpolitik, dass in anderen Ländern gebaute Chipfabriken nicht auf dem neuesten Stand sind.

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So sagte Taiwans Wirtschaftsminister J.W. Kuo letzte Woche: „Da Taiwan Vorschriften zum Schutz seiner eigenen Technologien hat, kann TSMC derzeit keine 2-Nanometer-Chips im Ausland produzieren.“ Er fügte hinzu: „Obwohl TSMC plant, in Zukunft 2-Nanometer-Chips [im Ausland] herzustellen, wird die Kerntechnologie in Taiwan bleiben.“

Dies ist entscheidend für TSMCs strategische Positionierung, sowohl bei den US-Expansionsplänen als auch der weltweiten geopolitischen Lage, schließlich ist Taiwan führend in der Halbleiterproduktion.

Der Chipfertiger expandiert momentan massiv insbesondere in den USA, da die bisherige Biden-Regierung ein umfangreiches Subventionsprogramm aufgelegt hat, um die Halbleiterproduktion ins Land zu holen und dort zu halten (CHIPS and Science Act). Die TSMC-Fabriken in Arizona befinden sich aktuell in verschiedenen Entwicklungsstadien. Die erste Anlage dort wird in Kürze mit der Produktion von 4-Nanometer-Chips beginnen, während eine zweite Anlage, die 2028 eröffnet werden soll, dann gereifte 3-nm- und 2-nm-Chips herstellen wird. Eine dritte geplante Anlage soll 2-nm- oder noch anspruchsvollere Chips produzieren.

Chipfabriken in Arizona (Bild: TSMC)

In Taiwan selbst werden 3-nm-Chips bereits in Serie gefertigt, etwa Apples A18, die in den iPhone 16 Smartphones stecken, sowie Apples Computerchip M4, der schon seit diesem Frühjahr für das iPad Pro und seit kurzem auch für neue Mac-Computer verwendet wird. 2025 soll die 2-nm-Chip-Produktion in dem Land beginnen. Wenn diese Fertigungstechnologie auch im Ausland genutzt wird, etwa in den USA ab 2028, wird TSMC im eigenen Land voraussichtlich bereits in deutlich kleineren Strukturen fertigen können.

Quelle: Taipei Times

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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