Toshiba ermöglicht HDDs mit 40 TByte dank 12 statt 10 Scheiben

Neue Glas-Substrate und optimierte Stack-Technologie für höhere Festplattenkapazitäten

Toshiba hat als erstes Unternehmen der Branche erfolgreich eine Festplatte mit zwölf Magnetscheiben (Disks) gefertigt. Damit erreicht der japanische Hersteller einen neuen Meilenstein in der Weiterentwicklung klassischer HDD-Technologien. Während aktuelle Modelle meist mit zehn Scheiben bestückt sind, erlaubt das neue Design eine deutliche Erhöhung der Speicherkapazität – bei gleichem Formfaktor und verbessertem Energie- und Wärmemanagement.

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Der Schlüssel liegt in der Kombination aus dünneren Glas-Substraten und einer überarbeiteten Disk-Stacking-Architektur, die eine präzisere Justierung und geringere Vibrationen ermöglicht. Glas bietet gegenüber Aluminium eine höhere Stabilität und Wärmebeständigkeit, was bei immer enger gepackten Datenträgern entscheidend ist. Zusätzlich nutzt Toshiba weiterhin seine bewährte MAMR-Technologie (Microwave-Assisted Magnetic Recording), um die Schreibdichte zu steigern, ohne aufwendige Laser- oder Wärmeverfahren einsetzen zu müssen.

Im Vergleich dazu verfolgen Seagate und Western Digital unterschiedliche Strategien. Seagate setzt auf HAMR (Heat-Assisted Magnetic Recording), bei dem Lasertechnik punktgenaue Erwärmung zur Erhöhung der Speicherdichte nutzt. Western Digital kombiniert EAMR (Energy-Assisted Magnetic Recording) mit OptiNAND-Technologie, um zusätzliche Daten auf NAND-Flash-Speicher auszulagern. Toshiba wählt somit einen Mittelweg zwischen Effizienz, Komplexität und Produktionskosten – mit dem Ziel, ab 2027 Festplatten mit bis zu 40 TByte auf den Markt zu bringen.

Vorgestellt wird die 12-Disks-Technologie am 17. Oktober 2025 auf dem IDEMA-Symposium in Kawasaki, Japan. Dort will Toshiba weitere Details zu seiner neuen Nearline-HDD-Generation präsentieren. Der Ansatz zeigt: Auch im Zeitalter wachsender SSD-Dominanz bleibt die klassische Festplatte technologisch hoch relevant – insbesondere für Cloud- und Rechenzentrumsanwendungen mit massiven Datenmengen.

Quelle: Pressemitteilung

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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