Microsoft und Micron beschleunigen Rückzug aus China

Neue Phase der globalen Lieferkettenverlagerung

Laut verschiedenen Bericht treibt Microsoft den Abzug seiner Produktion von Laptops und Servern aus China deutlich voran. Das Unternehmen hat seine Zulieferer aufgefordert, sich auf die Fertigung von Surface-Laptops und Rechenzentrumsservern außerhalb Chinas vorzubereiten. Ziel ist es demnach, bis 2026 bis zu 80 Prozent der Serverkomponenten und der Endmontage in andere Länder zu verlagern.

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Bemerkenswert ist, dass die Verlagerung nicht nur die Endmontage betrifft, sondern auch tiefer in die Lieferkette eingreift – etwa bei Kabeln, Steckverbindern und Leiterplatten. Damit markiert Microsoft einen neuen Schritt in der Diversifizierung der globalen Tech-Lieferketten, der über bisherige Ansätze hinausgeht.

Gleichzeitig plant der US-Speicherhersteller Micron laut Medienberichten den Rückzug aus dem chinesischen Serverchip-Geschäft. Hintergrund ist ein Regierungsverbot Pekings aus dem Jahr 2023, das Micron-Produkte aus kritischer Infrastruktur ausschloss. Dieser Schritt wurde weithin als Gegenmaßnahme zu den US-Exportkontrollen im Technologiesektor interpretiert. Der Verlust des schnell wachsenden chinesischen Rechenzentrummarkts verschafft Wettbewerbern wie Samsung Electronics, SK Hynix sowie den chinesischen Herstellern YMTC und CXMT Vorteile.

Trotz der Einschränkungen will Micron weiterhin Kunden wie Lenovo und andere außerhalb Chinas beliefern und bleibt in den Bereichen Automobil- und Mobiltechnologie aktiv. Auch wenn das Unternehmen Anfang des Jahres Personal in seiner chinesischen NAND-Sparte abgebaut hat, setzt es den Betrieb in seiner Verpackungsfabrik im chinesischen Xi’an fort – einem wichtigen Standort für Microns asiatische Produktion.

Diese Entwicklungen unterstreichen den tiefgreifenden Wandel der globalen Tech-Industrie: Große US-Unternehmen reduzieren ihre Abhängigkeit von China und schaffen sich alternative Produktionsstrukturen – ein Trend, der sich in den kommenden Jahren weiter verstärken dürfte.

Quelle: Trendforce

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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