Bambu Lab P2S 3D-Drucker im Test - Seite 4

Mittelgroßer CoreXY 3D-Drucker mit sehr guter Hard- & Software

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Praxistest

Beginnen wir beim Praxistest des Bambu Lab P2S mit dem neuen Display. Grundsätzlich kann die gesamte Steuerung des 3D-Druckers über die Software auf dem PC durchgeführt werden. Mit leichten Abstrichen wäre auch eine reine Bedienung über die App möglich.

Das Display ist für einige Grundfunktionen aber hilfreich, da so eine noch bequemere Steuerung ermöglicht wird. Das Menü ist zudem sinnvoll untergliedert und intuitiv bedienbar. Das Touchdisplay reagiert außerdem schnell auf Drucke, sodass das Navigieren in den einzelnen Bereichern schnell von der Hand geht.

Ebenfalls neu ist der PMSM Servo-Extruder. Dieser besitzt gegenüber dem Vorgänger eine um 70 Prozent höhere maximale Extrusionskraft. Dies bedeutet aber nicht, dass der Drucker schneller drucken kann, sondern er soll stabiler und gleichmäßiger arbeiten können. Tatsächlich ist die Geschwindigkeit gegenüber dem Vorgänger kaum gestiegen und ob er wirklich exakter arbeitet, ist in der Praxis ebenfalls schwer zu testen, da der Vorgänger bereits sehr gute Ergebnisse geliefert hat. Durch den nun vorhandenen Wirbelstromsensor soll aber eine gleichmäßige Extrusion über jede Schicht und Ecke hinweg möglich sein, was vor allem bei komplizierten Modellen einen Vorteil bieten sollte.

Bambu Lab P2S in Aktion

Für den Einsteiger dürfte aber vor allem der Schnellwechsel-Hotend mit einem Clip-Mechanismus vorteilhaft sein. Dadurch ist es möglich, einen Hotend-Wechsel in 30 Sekunden durchzuführen, ohne dass Kabel getrennt werden müssen. Praktisch ist zudem die KI-Fehlererkennung, die Druckprobleme wie Spaghetti, Düsenverklumpung oder einen verstopften Auswurfschacht erkennt.

Das Extrusionssystem und die Düse des P2S sind zudem nun aus gehärtetem Stahl gefertigt. Dies erhöht zum Einen die Haltbarkeit und ermöglicht auch den Druck von speziellem Filament, wie etwa von faserverstärkten Materialien.

Schnellwechsel-Hotend

Die neue Kamera ist nicht nur hochauflösender als der Vorgänger, sondern besitzt auch eine höhere Bildwiederholungsrate, sodass Live-View-Videos oder Zeitrafferaufnahmen möglich sind. Durch die vorhandenen LED-Leisten wird der Bauraum zudem besser ausgeleuchtet und Objekte wirken deutlich ansprechender. Über die App kann die Überwachung bei Bedarf sogar von unterwegs gestartet werden.

Videoansicht über die App

Das AMS 2 Pro ermöglicht den Druck mit mehreren Farben, erzeugt dabei je nach Modell allerdings viel Müll. Es kann aber auch für die Bequemlichkeit genutzt werden, da so immer vier Rollen betriebsbereit sind, ohne dass zwischendurch gewechselt werden muss. Es können zum Beispiel auch zwei Fächer mit einem identischen Filament bestückt werden und der Drucker fährt dann nach dem Aufbrauchen der ersten Rolle direkt mit der zweiten Rolle weiter, ohne dass dafür manuell eingegriffen werden muss. Die Bestückung ist zudem kinderleicht und mit wenigen Handgriffen erledigt.

AMS 2 Pro bestückt mit vier Rollen

Die Besonderheit des AMS 2 Pro ist aber die zusätzlich Filament-Trocknung, die vor allem interessant ist, wenn häufiger mit PETG-Filament gedruckt wird. Die Trocknungsfunktion kann sehr leicht über das Display angestoßen werden. Es kann allerdings nur getrocknet oder gedruckt werden, sodass ein potenzieller Druck erst nach der Trocknung gestartet werden kann. Ein zusätzliches Netzteil wird beim Erwerb der Kombination mit dem P2S nicht mehr benötigt.

Filament-Trocknung über das AMS 2 Pro

Neben vielen weiteren kleineren Verbesserungen dürfte das adaptive Belüftungssystem zu den größeren Verbesserungen zählen. Es kann kühlen sowie heizen und ermöglicht daher den Druck von anspruchsvolleren Filamenten als auch von PLA mit geschlossener Tür, was die wahrnehmbare Lautstärke verringert und den Staubeinfall reduziert. Wir konnten viele verschiedene PLA-Modelle mit geschlossener Tür drucken, ohne dass Probleme sichtbar wurden.

Beachten werden sollte aber, dass der 3D-Drucker auch mit geschlossenem Bauraum nicht als leise bezeichnet werden kann. Sowohl der Druckkopf als auch die Lüftung sind im Betrieb deutlich wahrnehmbar. Vergleichbar ist die Geräuschkulisse etwas mit einem Laserdrucker. Einen Betrieb im Arbeitszimmer können wir daher nicht empfehlen, auf jeden Fall nicht zu Arbeitszeiten. Bei Telefonaten wurde der Drucker von der Gegenseite zwar kaum bis gar nicht wahrgenommen, auf unserer Seite empfanden wir die dauerhaft anhaltenden Druck- und Lüftergeräusche aber sowohl beim Telefongespräch als auch bei anspruchsvolleren Aufgaben stark störend.

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Christian Kraft

Redakteur

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