AMD listete Ryzen 7 9850X3D versehentlich auf eigener Website

Treiber-Eintrag als erster offizieller Hinweis auf neue Zen 5 CPU mit 3D V-Cache

AMD hat unerwartet einen ersten Hinweis auf eine Erweiterung seiner Desktop-Prozessorlinie geliefert. Im Treiber-Support-Bereich des Unternehmens war ohne offizielle Ankündigung eines solchen Prozessors der Name Ryzen 7 9850X3D aufgetaucht. Zwar fehlen jegliche technischen Angaben, doch die Einstufung neben vorhandenen Zen-5-Modellen mit 3D V-Cache bestätigt, dass die Bezeichnung intern als AM5-Desktop-CPU existiert.

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Aufgespürt wurde der ungewöhnliche Eintrag von einem Dataminer, der regelmäßig Herstellerseiten auf versteckte oder kürzlich ergänzte Produktinformationen durchsucht. Über denselben Weg war zuvor bereits der Ryzen 5 9600X3D sichtbar geworden, bevor AMD den Chip offiziell vorgestellt hatte. Der neue Eintrag zum 9850X3D nennt weder Taktraten noch Plattformdetails oder Speicherunterstützung. AMD selbst hat bislang keinen Kommentar abgegeben und die entsprechende Webseite des 9850X3D ist auch umgehend wieder entfernt worden.

Somit stützen sich aktuelle Erwartungen fast ausschließlich auf frühere Leaks. Diese deuten auf eine Konfiguration hin, die stark dem bestehenden Ryzen 7 9800X3D dieser „Granite Ridge“ genannten Serie ähnelt: acht Kerne, 16 Threads, eine TDP von 120 Watt und 96 MByte L3-Cache. Damit würde AMD das etablierte Konzept eines auf Gaming optimierten Prozessors mit großem Last-Level-Cache fortführen. Der 9800X3D kam im November 2024 zu einem Preis von etwas rund 600 Euro auf den Markt, was zumindest einen groben Orientierungspunkt für ein mögliches Nachfolgemodell darstellt.

AMD Ryzen 7 9850X3D & 9800X3D (KI-generiert)

Als einziger deutlich erkennbarer Unterschied gilt der erwartete maximale Frequenz-Boost von rund 5,6 GHz, was ein merkliches Upgrade gegenüber den 5,2 GHz des 9800X3D wäre. Für Spiele, die stark von hohen Taktraten und geringen Latenzen profitieren, könnte dieser Schritt einen spürbaren Leistungsvorteil bieten. Gleichzeitig wirft er Fragen nach Effizienz, Power-Budget und thermischer Auslegung auf, da höhere Frequenzen innerhalb derselben TDP-Klasse meist zusätzliche Optimierungen erfordern.

Allerdings garantiert ein bloßer Name in einem Treiber-Eintrag noch keinen breiten Marktstart. Manche Modelle bleiben exklusiv für OEMs, andere existieren nur als interne Testmodelle oder werden vor dem Launch umbenannt oder verworfen. Der Ryzen 7 9850X3D könnte somit ein regulär erhältlicher Boxed-Prozessor werden – oder ein Nischenprodukt, das nie den Einzelhandel erreicht. Bis AMD vollständige Spezifikationen veröffentlicht und das Modell offiziell ankündigt, bleibt die aktuelle Informationslage also eine Mischung aus Teilbestätigung und spekulativer Interpretation.

Quelle: Olrak29_ @ X

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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