Auf die Dauer hilft nur Power

Ein interessanter Wahlspruch, den sich die Jungs von Tom’s Hardware

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zu eigenen gemacht haben. In anbetracht der Tatsache, dass mehrere
Auto-Zeitschriften Traumfahrzeuge abbilden und beschreiben, ließen es
sich die Redakteure nicht nehmen, ebenso ein Traummodell zu erstellen.
Nun ja, es handelt sich definitiv nicht um einen Wagen, doch wieso sollten
nicht auch einmal PC-Besitzer von einem ultimativen Rechner träumen?
Ausgestattet mit allen Extras, die es zur Zeit auf dem Silizium-Markt
gibt? Und um nichts geringer als um einen Power-Rechner, eine Power Box,
geht es heute.

Die Auswahl der Komponenten muss mit bedacht gewählt werden, denn nicht
jeder Anwärter schafft den Sprung in die Power Box. Schon bei der Prozessor-Wahl
wird es deutlich. Als direkte Konkurrenz zu einander buhlen sowohl Intel’s
Pentium 4 um den Platz als Mr. CPU als auch AMD’s Athlon. Auswahlkriterium
bei einer CPU ist selbstverständlich die aktuelle Takt-Angabe, jedoch auch
die Fähigkeit des Übertaktens, und hierbei hat der Athlon die Nase vorn.
Dank der Modifizierbarkeit des Multiplikators kann der Prozessor hochgeschraubt
werden, ohne dabei andere Systeme (AGP-, PCI- und Speicherbus) zu überlasten.
Beim Pentium 4 wird die höhere Leistung nur mittels Erhöhung des FSB
erreicht, was streckenweise zur erheblichen Instabilität des Systems
führen kann. Die Wahl fällt also auf das zur Zeit schnellste Modell von
AMD, den Athlon mit 1200 MHz, welcher dank gewisser Änderungen auf bis
zu 1600 MHz an Taktfrequenz angehoben werden kann.

Dass solch eine enorme Leistung auch gut gekühlt werden will, versteht sich
eigentlich von selbst. Fakt ist eben nun mal, dass Transistoren bei
geringeren Temperaturen erheblich besser funktionieren. Um also 1.6GHz
artgerecht zu betreiben, empfiehlt der Chefkoch den Vapochill von Asetek.
Zwar kostet dieser Kühlturm seine Kleinigkeit von knapp 1300,- DM, doch
im Anbetracht des Preisunterschiedes zwischen Athlon und Pentium 4 darf
man getrost darüber hinweg sehen.

Gesockelt wird die CPU von AMD auf einem Mainboard von MSI (K7-Master S).
Bestückt mit einem AMD760, welcher schon die Unterstützung für die neueste Generation
von AMD’s Prozessoren liefert (133MHz FSB), ATA100 Controller, 4 Steckplätze
für bis zu 4GB DDR-SDRAM, einem AGP-, fünf PCI- und einem CNR Slot.
Als besonderes Schmankerl bietet das MSI einen Adaptec AIC-7899 Dual-Channel
SCSI-160 Adapter, selbstverständlich onboard. Des weiteren wurde dieses
Board wegen seiner hohen Performance als auch der Möglichkeit ausgewählt,
sämtliche Overclocking-Einstellungen (Core-Spannung bis zu 1.85V, CPU-Multiplikator
bis zu 12.5x) bequem vom BIOS aus vorzunehmen.

Kommen wir zu den restlichen Haupt-Komponenten wie dem Speicher, der
Grafikkarte und der Festplatte. Den wohl zur zeit schnellsten Speicher
bietet Micron/Crucial an. Dessen PC2100 DDR-SDRAM Module laufen mit
einer Standard-CAS-Latency von 2.5, funktionieren aber auch mit einer
2er-Einstellung. Die Power Box ist mit 2 solchen Modulen ausgestattet,
das macht dann also 256MB DDR-SDRAM. Die Wahl der Grafikkarte ist verhältnismäßig
einfach. Da es noch keine NV20-Chips von nVidia gibt, begnügen wir uns
mit einer GeForce2 Ultra, der Kartenhersteller ist dabei völlig ohne
belang. Bei der Festplatte handelt es sich um eine IBM DeskStar,
genauer gesagt um die 75XP DTLA-307075. Dieser Speicherriese beherbergt
an die 75GB Plattenkapazität und mit einer mittleren Zugriffszeit von
gerade einmal 8.5 ms sowie einer Transferrate von 37 MB/s ist sie die
zur Zeit beste Platte. Zwar könnte man jetzt proklamieren, dass man ja
auch eine SCSI-160 Platte hätte am Board anschließen können, was
ja auch stimmt. Allerdings behält sich Tom’s Hardware das Privileg vor,
die nächste Power Box mit einer solchen Platte auszurüsten, ebenso mit
einer NV20-Karte. Doch bis dahin tut es für unsere Zwecke auch eine
IBM DeskStar.

Selbstverständlich tauchen in der Power Box noch mehr Komponenten auf,
wie eine Soundkarte oder auch ein CD-Rom, doch in Sachen Leistung
(der Leser wird mir wohl darin zustimmen) tut dies wohl nichts zur
Sache.

Und jetzt wird es spannend. War bisher ja nur von theoretischer Leistung
der Power Box die Rede, kommen wir doch zum eigentlich Leistungstest.
Dabei muss sich erst einmal beweisen, ob der zusammengestellte Rechner
es mit den zur Zeit verfügbaren Spitzenmodellen (Pentium 4 mit 1.5GHz,
Athlon Modell C mit 1.2GHz) aufnehmen kann. Die weitere Ausstattung ist im Grunde
die gleiche, nur dass eben der Pentium 4 mit PC800 RDRAM von Rambus
ausgestattet ist. Das Ergebnis überrascht, nun, sagen wir mal, nicht
wirklich. So ziemlich in allen Bereichen hat die Power Box die Nase
vorn, bis auf ein paar Anwendungs-Benchmarks, die der Pentium 4 für
sich entscheiden konnte. Preislich ist es auch ganz klar, dass solch
ein System für den Privatanwender wohl eher in die Kategorie Luxus
fällt. Nun, aber dafür hat man auch den Ferrari unter den PCs… 🙂

Quelle: Tom's Hardware

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