Während die asiatischen Speicherproduzenten wie auch die Modulhersteller über schwindende bzw. im Prinzip nicht mehr existente Gewinnmargen klagen, sinken die Speicherpreise immer weiter. Derzeit bezahlt man auf den Spotmärkten für einen 64MBit Chip nur noch $2,20. Demnach kostet ein 128MB-Modul die Modulhersteller schon allein 75DM nur für die Chips. In Deutschland erhält man eben diese Module ab 85DM. In den USA werden die gleichen Module schon ab 64DM verkauft. Die Herstellung eines Chips kostet 2,50 bis 3,00 US-Dollar…
Doch wer ist Schuld an der ganzen Misere? Als Hauptschuldigen konnte man den weltweit zweitgrößten Speicherhersteller Hyundai ausmachen. Nachdem dieser riesige Verluste anhäufte, verkaufte er Speicherchips unter dem üblichen Marktpreis. Dies mag zwar kurzfristig die Finanzen der Firma aufgebessert haben, hat allerdings auch eine gefährliche Lawine ins Rollen gebracht. Die anderen Hersteller zogen selbstverständlich mit ihren Preisen nach. Dies erwiderte Hyundai mit noch niedrigeren Preisen usw.
Aber auch Micron und Infineon sollen ihre Chips günstig und in Mengen abgesetzt haben.
Micron kündigte bereits offiziell an, zum Ende des Quartals die Verkäufe zu verringern. Man hofft damit den Preis etwas zu stabilisieren. Angesichts des nicht allzu großen Marktanteils wohl ein hoffnungsloses Unterfangen.
Branchenkenner erwarten im Gegenteil sogar noch einen weiteren Preisrückgang auf 1,50 bis 2 Dollar pro Chip im ersten Halbjahr dieses Jahres. Dies wird mit der schwachen PC-Nachfrage und den hohen Lagerbeständen der Hersteller begründet.
Eins dürfte klar sein: Die Hersteller werden die enorm niedrigen Preise nicht ewig verkraften. Möglicherweise kommen die Preiserhöhungen genauso plötzlich wie 1999, als sich die Preise schlagartig weit mehr als verdoppelten. Wen der Markt bis dahin in den Ruin getrieben hat, ist noch nicht abzusehen.
Quelle: SiliconStrategies.com
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