DDR-RAM von Intel: 10 Boards mit i845D Chipsatz - Seite 20

SOYO P4I Fire Dragon

Als wir das Dragon Fire bekamen, waren wir doch etwas verwirrt. Eine vollflächig auf die große Packung gedruckte US-Flagge haben wir noch nie erlebt – erst recht nicht, wenn in großen Lettern “United we stand” über dem Produktnamen steht. Doch das war noch nicht alles. Auf dem dicken Handbuch findet sich das gleiche Motiv. Auf dem Chipsatzkühler klebte ein Aufkleber in der Form des Staatsgebiets der USA. “Texturiert” ist der Aufkleber – na? – mit der Flagge der USA. Und weil es so schön ist, liegt der gleiche Aufkleber eine Nummer größer nochmals im Handbuch.
Das ist uns persönlich dann doch etwas zuviel USA bei einem einzigen Produkt.
Auf der US-Website des Herstellers findet sich der Hinweis, dass für jedes verkaufte Board $5 an das Amerikanische Rote Kreuz gespendet wird. Der Hinweis ist nur auf der US-Site angebracht, in Deutschland und anderen Ländern erfährt man darüber nichts. Man muss sich auch fragen, ob solche im Prinzip lobenswerten Spenden nicht in deutlich ärmeren Ländern eher gebraucht werden.

Als die leichte Verwirrung über den Scheinpatriotismus des taiwanesischen Herstellers verflogen war, konnten wir uns über den ungewöhnlich hochwertigen Lieferumfang freuen. Die Hochwertigkeit bezieht sich nicht nur auf die Hard-, sondern auch die beiliegende Software. Von Norton liegen Antivirus 2002 und Ghost 2002 bei. Mit letzterem Programm lassen sich bequem Backups und Images der Festplatte erstellen. ImageMore ist weniger ein Programm, viel mehr ein Einkaufsgutschein. Unter imagemore.com.tw kann man sich 24 hochwertige Fotos herunterladen. Für die meisten mag das uninteressant sein, mancher benötigt aber unter Umständen das eine oder andere Foto für Vorträge, sein neues Webdesign o.ä.

Die Hardwareausstattung gehört mit zu der besten, die wir bisher gesehen haben. Gleich drei UDMA-Kabel liegen bei, alle 80-adrig ausgeführt. Zwei der vier möglichen USB-Buchsen liegen wie üblich an der USB-Blende. Um die anderen zwei nutzen zu können, legt SOYO eine Blende für 3,5″-Einschübe im Gehäuse bei. Wer keinen solchen Einschub mehr hat, kann den Adapter für den Einbau in 5,25″-Einschübe nutzen. Die Blende hält zudem noch eine FireWire-Schnittstelle bereit. Auf dem Mainboard befindet sich ein weiterer FireWire-Anschluss, den man gegebenenfalls selbst nach außen führen muss. Der Einschub für Smardcarts befindet sich ebenfalls an der Blende.
Der Smartcardleser fungiert übrigens gleichzeitig als Zugriffsschutz für den Computer. Wenn man möchte, wird dazu eine Software installiert, die vor dem Start die beiliegende Smartcard abfragt. Steckt diese nicht im Slot, wird der Start verweigert.

Um Audiodaten digital weiterreichen zu können, liegt ein Slotblech bei. An diesem Reihen sich optische und koxiale SPDIF-In und Outs auf. Daneben liegen noch zwei Klinkenbuchsen, um die 6-Kanal Surroundsound-Fähigkeit des verwendeten C-Media Chips nutzen zu können.

Der onBoard RAID-Adapter unterstützt bereits Maxtors neuen UDMA133-Standard.

Da Netzwerke nicht zuletzt wegen der zunehmenden Verbreitung von Breitbandanschlüssen immer wichtiger werden, findet man an der ATX-Blende einen LAN-Anschluss. Zum Schluss kann man noch die fünf Molexstecker für Lüfter loben. Normalerweise findet man nur drei Anschlüsse.

Der Preis mag anfangs schocken, die Ausstattung rechtfertigt ihn aber voll und ganz. Nirgendwo sonst findet man ein so umfangreiches Paket. Man kann im Prinzip nur über die lediglich durchschnittlichen Übertaktungsoptionen meckern. Dennoch hat das SOYO P4I Fire Dragon unsere Auszeichnung “Hartware Top Product” mehr als verdient.