Mitarbeiter PC Programme: Neue Wege zur Stärkung der vierten Kulturtechnik

(Auszug aus der Pressemitteilung)

Feldkirchen, den 23. November 2005 – Die Initiative D21 hat die Fortschritte ihres Leuchtturmprojektes Mitarbeiter PC Programme (MPP) vorgestellt. Im Rahmen der MPP übereignen Firmen ihren Mitarbeitenden Computer und Software als privates Eigentum. Ziel ist es, damit Computerkenntnisse als vierte Kulturtechnik zu verankern – nach Lesen, Schreiben und Rechnen. Bislang erschwerte vor allem die bundesweit nicht einheitliche Anwendung steuerrechtlicher Vorschriften die Umsetzung von MPP. Eine Empfehlung vom Bundesministerium für Finanzen sorgt für Klarheit.

Anzeige

“Will Deutschland dauerhaft wettbewerbs- und zukunftsfähig bleiben, muss die Kompetenz der Beschäftigten im Umgang mit neune Medien gestärkt werden”, so Hannes Schwaderer, D21-Vorstand und Geschäftsführer bei Intel. “MPP sind dafür ein wesentlicher Baustein.” Derzeit arbeitet nach Angaben des Statistischen Bundesamts nur jeder zweite deutsche Arbeitnehmende regelmäßig am Computer (55 Prozent). Nur 41 Prozent der Beschäftigten gelangen am Arbeitsplatz ins Internet. Bei der privaten Nutzung lernen Mitarbeitende neue Technologien kennen, trainieren ihre Fähigkeiten – und qualifizieren sich dabei zusätzlich für ihren Job. Wie wichtig das ist, zeigt eine Studie der Confederation of British Industry. Danach werden künftig 85 Prozent aller Berufe mindestens Grundkenntnisse im Umgang mit Computern erfordern.

Bislang erschwerte vor allem die bundesweit nicht einheitliche Anwendung steuerrechtlicher Vorschriften die Umsetzung von MPP. Angestoßen durch die Initiative D21 hat das Bundesministerium der Finanzen eine Empfehlung zur steuerlichen Behandlung ausgesprochen, die länderübergreifend gleiche Voraussetzungen schaffen soll. “Ein bedeutender Schritt, denn auf diese Weise herrscht nun bundesweit Klarheit bei der steuerlichen Behandlung von den verschiedensten MPP-Gestaltungsoptionen wie Leasing, Schenkung oder Kauf”, sagt Dr. Rainer Bernnat, D21-Vorstandsmitglied und Geschäftsführer der Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton. “Jetzt sind deutsche Unternehmen gefordert, derartige Programme schnell und überzeugend umzusetzen.” D21-Unternehmen prüfen nun die Umsetzungsmöglichkeiten für MPP auf Grundlage der neuen Empfehlung.

In anderen Ländern ist die Umsetzung von MPP bereits gelungen. Die schwedische Regierung etwa unterstützt MPP seit 1997. Damals stand in 38 Prozent aller Haushalte ein Computer. Seit Start der MPP hat sich die PC-Dichte in Schweden mehr als verdoppelt: Heute verfügen 81 Prozent aller Haushalte über einen Computer. In Deutschland liegt dieser Wert bei 60 Prozent. Auch in Großbritannien sind MPP geläufig. Als die Siemens AG hier ein solches Programm auflegte, machten 59 Prozent der berechtigten Mitarbeitenden von dem Angebot Gebrauch, insgesamt etwa 9.000 Menschen. Die Hälfte von ihnen war nicht an einem PC-Arbeitsplatz beschäftigt.

“MPP überzeugen auch die Einsteiger”, berichtet Schwaderer. Die Barrieren liegen niedrig, denn die Kosten sind überschaubar, Schulung, Betreuung und technischer Service sind im Idealfall über das Unternehmen abrufbar. Doch nicht nur die Mitarbeitenden profitieren. Unabhängig von der Branche und der Unternehmensgröße, können engagierte Unternehmen die Zufriedenheit und Qualifikation ihrer Mitarbeitenden erhöhen. Nicht zuletzt profitiert auch der Staat von den unternehmerischen Investitionen in eine Zukunft als Informations- und Wissensgesellschaft.

Empfehlung vom Bundesministerium der Finanzen: Link

Weitere Informationen: Link