Silicon Graphics vor dem Bankrott

Hersteller beantragt Gläubigerschutz, plant umfangreiche Reorganisation

Der für seine Grafik-Workstations und Computereffekte in zahlreichen Filmen bekannte Hersteller Silicon Graphics hat in den USA Gläubigerschutz beantragt, um den drohenden Bankrott abzuwenden. Nun soll das Unternehmen reorganisiert werden, um den Schuldenstand um etwa 250 Millionen Dollar (38% der Gesamtschulden von über $664 Mio.) zu reduzieren.

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SGI-Chef Dennis McKenna hofft, innerhalb von sechs Monaten wieder aus dem Gläubigerschutz herauszukommen und den normalen Geschäftsbetrieb fortführen zu können.
Silicon Graphics hatte in den letzten Jahren schon mehrfach mit finanziellen Problemen zu kämpfen und hier auch immer wieder verschiedene Maßnahmen ergriffen, die aber letztendlich nur wenig gefruchtet haben. Gegen Ende letzten Jahres wurden die Aktien von SGI sogar von der New Yorker Börse genommen, weil die Bedingungen für eine Listung nicht mehr erfüllt wurden.
Schon 1999 wurden etwa 1500 Stellen gestrichen und die Cray Supercomputer Abteilung verkauft. Ein Jahr später rief der damalige SGI-Chef Bob Bishop einen Strategiewechsel aus, weg von den Supercomputern, der Multimedia-Software und integrierten Chips für Heimgeräte hin zu kleineren Märkten wie der Schaffung von digitalen Inhalten und Konzentration auf technische und wissenschaftliche Projekte.
Im März diesen Jahres wurden dann rund 12 Prozent der Mitarbeiter entlassen und die Führungsspitze zum Teil ausgetauscht. Der Anfang 2006 dazugestoßene neue SGI-Chef McKenna will nun neue Märkte wie die Telekommunikation erobern, wo ebenfalls hohe Rechenleistung benötigt wird.

Quelle: CNET News.com

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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