Theorie Teil 2
Die dritte Variante ist der „Do-It-Yourself-Beamer“, der prinzipiell wie ein „echter“ LCD-Beamer aufgebaut ist. Hier wird auch eine ausreichend hohe Auflösung (beispielsweise von 800×600 Pixel) angestrebt. Dabei wird die Linsenoptik der „echten“ Beamer nachgebaut und zusammen mit einem Display in einem Gehäuse verstaut. An dieser Stelle sollte das Casemodder-Herz höher schlagen, schließlich ist das Gehäuse eines DIY-Beamers genauso eine Individualisierungsmöglichkeit wie ein Computergehäuse. Dem Beamer im Bierkasten steht also nichts im Wege.
Der Grundaufbau eines Beamers besteht aus einer hellen Lichtquelle, einem Display und einer Zahl von Linsen, die das Licht lenken und bündeln. Häufig wird als Lichtquelle eine Halogen-Metalldampflampe (HQI), eine CDM (wie HQI, aber mit Keramikbrennkammer) oder Natriumdampflame (NDL) eingesetzt. Wichtig ist neben einer starken Leuchtkraft eine Farbtemperatur von 4000 bis 6000 Kelvin, um eine Verfälschung der Farben vorzubeugen. Das natürliche Sonnenlicht hat eine Farbtemperatur von etwa 5000 Kelvin.
Hinter der Lampe wird häufig ein Reflektor eingesetzt, um auch nach hinten abgestrahltes Licht nutzen zu können. Um einen „Hotspot“ im Bild zu vermeiden, wird das Licht als
nächstes von einer Kondensorlinse gleichmäßig verteilt. Um das Display zu schonen, sollte ein UV- und IR-Filter die nächste Station bilden. Das UV-Licht würde sonst das Display ausbleichen und das IR-Licht zu unnötigen Aufheizungen führen. Vor und hinter dem eigentlichen LCD wird jeweils eine Hälfte einer Fresnel-Linse angebracht. Die erste kümmert sich um eine Parallellisierung der Lichtstrahlen, die das Display durchleuchten. Die zweite bündelt die Strahlen wieder auf das Objektiv. Der gesamte Aufbau muss natürlich auf einer optischen Achse liegen. Um die Länge des Aufbaus zu verkürzen, kann mit einem Oberflächenspiegel gearbeitet werden. Auf diese Weise lässt sich das Gehäuse um etwa ein Drittel kürzer gestalten.
Von der Firma G&P Optoelectronics wurde uns ein fertiges DIY-Beamerkit zur Verfügung gestellt, das auch alle
nötigen Teile zum Bau eines Holzgehäuses beinhaltet. Der Preis dieses Kits liegt mit etwa 330 Euro deutlich unter den
Preisen für herkömmliche Beamer mit vergleichbaren Leistungsdaten.
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