Larrabee: Gut für den Markt?

Intels Grafikkarten könnten 3D- und Gaming-Markt deutlich vergrößern

Eine Aufgabe von Marktforschern und Analysten ist die Vorhersage bestimmter Trends und der Entwicklung von Marktanteilen. Der vor allem im Grafikbereich bekannte Jon Peddie hat nun erste Schätzungen zu den im nächsten Jahr erwarteten Grafikkarten (Codename: Larrabee) von Intel abgegeben. Demnach hätte Intels Einstieg in diesen Markt auch positive Aspekte für die Konkurrenten AMD bzw. ATI und Nvidia.

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Natürlich werden AMD und Nvidia durch die neuen Grafikkarten von Intel zunächst auch Einschnitte bei ihren Verkaufszahlen hinnehmen müssen, aber nach Ansicht von Jon Peddie wird Intel und sein starkes Marketing auch dafür sorgen, dass der Markt für Grafikkarten weiter wächst. Intel wird Kunden und PC-Hersteller überzeugen wollen, dass sie Grafikkarten brauchen und integrierte Grafik nicht immer ausreicht. Intel wird das Spielen am PC in den Vordergrund rücken, um so eine größere Nachfrage anzuregen, und das soll viele Anwender dazu bringen, ihre Berührungsängste mit PC-Spielen zu überwinden.
Jon Peddie sagt voraus, dass der Markt für PC-Gaming allein durch Larrabee im ersten Jahr um 5 Prozent bzw. 1,5 Millionen neue PC-Spieler wachsen wird. In fünf Jahren soll sich die Zahl auf 33% bzw. 10 Millionen erhöhen.
Und genau hier liegen die Potenziale für AMD und Nvidia. Viele Kunden werden nicht dauerhaft bei Intel-Hardware bleiben. Viele werden durch Intels Grafikkarten-Kampagnen auf den Gaming-Zug aufspringen und dann Hardware von AMD oder Nvidia kaufen. Selbst wenn der Markt um ein Drittel wächst und Intel diese 33% für sich gewinnen sollte, heißt das doch, dass AMD und Nvidia immerhin keine Einbußen hinnehmen müssen.
Als Beispiel für solche Entwicklungen führt Jon Peddie die Erfolge von Nintendo an, die mit der Wii Spielkonsole viele neue Kunden gewinnen konnten – wobei viele Wii-Spieler Leute sind, von denen man niemals gedacht hätte, dass sie an Computerspielen interessiert seien. Auch Microsoft habe mit seinen Kampagnen für Windows Vista dafür gesorgt, dass die Kunden glauben, sie bräuchten unbedingt eine stärkere 3D-Grafik. Wenn schon ein langweiliges Betriebssystem diesen Effekt hat, meinte Peddie, welchen Effekt wird dann erst Intel auf PC-Gaming haben?

Quelle: JonPeddie.com

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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