In der Benchmark-Datenbank des bekannten Systemprogramms SiSoft Sandra ist bereits eine Grafikkarte mit neuem Polaris 10 Chip von AMD aufgetaucht. Entsprechende Grafikkarten werden im Handel frühestens im Sommer erwartet. Mit 2304 Shader-Einheiten liegt dieses noch unbekannte Modell zwischen Radeon R9 380 und 390, aber erste Leistungsdaten sind vielversprechend.
Der Eintrag in der SiSoft Sandra Datenbank spricht von 2304 Shader-Einheiten und 8 GByte GDDR5-Videospeicher an einer 256-bit-Schnittstelle. Der Chiptakt liegt bei lediglich 800 MHz, was vergleichsweise niedrig ist, denn die neuen, in 14-Nanometer-FinFET-Technologie gefertigten Grafikchips werden aufgrund ihrer höheren Energieeffizienz voraussichtlich mit deutlich mehr als 1000 MHz takten. Da es sich hier noch um ein frühes Muster handelt, sind niedrige Taktraten nicht überraschend – genausowenig wie die Anzeige von GDDR5 als Grafik-RAM. Entweder ist das Muster noch mit dem althergebrachten Speicher ausgestattet oder das Programm erkennt GDDR5X noch nicht korrekt.
Die dort aufgetauchte Grafikkarte hat keinen Namen, aber die Geräte-ID (67DF) deutet auf einen Ellesmere
Grafikchip hin, wie man dem vor wenigen Tagen von AMD veröffentlichten Treiber-Quellcode entnehmen kann.
Wie letztes Jahr berichtet, wird Ellesmere
im sogenannten Performance-Bereicht positioniert, so dass man von einer Radeon R9 480 oder 490 ausgeht. Polaris 10
ist dabei die zugrunde liegende Chiparchitektur, was ebenfalls dem Sourcecode des offenen Treibers von AMD entnommen werden kann.
Im Treiber wird auch noch ein anderes Ellesmere
Modell auf Basis von Polaris 10
gelistet, das vermutlich später die High-End Grafikkarte (Ellesmere XT) sein wird.
In den Benchmarks von SiSoft Sandra schneidet die neue AMD-Grafikkarte besser ab als eine GeForce GTX Titan Black, die über mehr Shader-Einheiten verfügt (2880) und das breitere RAM-Interface besitzt (384 bit). Diese wiederum ist schneller als eine Radeon R9 390X mit 2816 Shader-Einheiten und 512-bit-Speicherschnittstelle.
Was schließen wir daraus: Noch nicht viel, aber offenbar kann eine AMD-Polaris-Grafikkarte Konkurrenten mit bis zu 25 % mehr Shader-Einheiten und deutlich breiterer Speicherschnittstelle schlagen. Das bedeutet, dass nicht nur die Energieeffizienz durch die 14-nm-FinFET-Fertigung verbessert wird, auch die Leistungsfähigkeit pro Shader-Einheit steigt.
Quelle: WCCFTech
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