
Letzte Woche hatte Intel mit dem Core i9-9900K mit 8 Kernen die nach eigenen Angaben „weltbeste Gaming-CPU“ vorgestellt und dies mit eigenen Benchmarks und einem Vergleich zum AMD Ryzen 7 2700X untermauert. Nach massiver Kritik an den Testeinstellungen musste Intel aber nochmal nachmessen lassen und mittlerweile sehen die Zahlen nicht mehr ganz so gut aus.
Intel hatte die Firma „Principled Technologies“ (PT) mit der Durchführung der Tests beauftragt und dabei wurden die Prozessoren von AMD mit sub-optimalen Einstellungen gebencht, woduch natürlich die Resultate positiver für Intel ausfielen. Zum Einen können Benchmarks ohnehin nicht das komplette Bild darstellen, aber zum Anderen würde auch kein Anwender seine Ryzen CPUs mit praktisch nur der Hälfte ihrer Kerne betreiben. Außerdem waren die Speichereinstellung nicht gut gewählt.
Das hatte Intel zu der Aussage verleitet, dass der Core i9-9900K „bis zu 50 Prozent schneller beim Gaming als der Ryzen 7 2700X“ sei. Beim erneuten Test wurde nun der „Creator Modus“ bei den AMD-CPUs eingestellt – was den Standard darstellt und alle Kerne aktiviert – aber die Speichereinstellungen waren immer noch nicht ganz optimal. Hier könnte man als AMD-Nutzer noch etwas mehr herausholen.
Insgesamt bleibt der Core i9-9900K nach den neuen Benchmarks weiterhin der schnellste Gaming-Prozessor, aber der Vorsprung zum Ryzen 7 2700X ist deutlich geschrumpft. War die neue 8-Kern-CPU von Intel öfter mehr als 40 % schneller als der 8-Kerner von AMD, sank der Vorsprung des Core i9-9900K auf den Ryzen 7 2700X auf nun durchschnittlich 12 % in den wichtigsten aktuellen Spielen – wohlgemerkt bei den „offiziellen Benchmarks“ von Intel. Intel kündigte gleichzeitig unabhängige Testberichte für den 19. Oktober an, erst dann werden wir es genauer wissen.
Interessant ist aber der Vergleich des Preis-Leistungsverhältnisses. Zwar ist der weiterhin von Intel als „weltbester Gaming-Prozessor“ proklamierte Core i9-9900K durchschnittlich etwas mehr als 10 % schneller als der AMD Ryzen 7 2700X, aber letzterer ist gleichzeitig deutlich billiger. Während der Ryzen 7 2700X aktuell ab rund 310 Euro erhältlich ist, ist der Core i9- 9900K erst ab 700 Euro gelistet. Das dürfte sich in den nächsten Wochen zwar ändern, denn der offizielle Großhandelspreis des neuen 8-Kerners von Intel liegt bei 488 US-Dollar, wird also bald in Richtung 500 Euro tendieren. Das ist aber immer noch rund 66 % mehr als die aktuelle 8-Kern-CPU von AMD.
Die folgende Tabelle zeigt einige der Testergebnisse von Intel bzw. PT und die Unterschiede in der Performance der verschiedenen Einstellungen des AMD Ryzen 7 2700X.
Test | Core i9-9900K | Ryzen 7 2700X Game Modus |
Differenz | Ryzen 7 2700X Creator Modus |
Differenz |
---|---|---|---|---|---|
Total War: WARHAMMER II | 110,4 | 100,7 | 9,6 % | 98,2 | 12,4 % |
Ashes of the Singularity | 55,8 | 35,5 | 57,2 % | 47,4 | 17,7 % |
Forza Motorsport 7 | 203,6 | 150,9 | 34,9 % | 178,3 | 14,2 % |
Assassin’s Creed: Origins | 31.862 | 10.531 | 31,6 % | 12.354 | 12,2 % |
Far Cry 5 | 135,0 | 103,0 | 31,1 % | 113,0 | 19,5 % |
Sid Meier’s Civilization VI* | 11,86 | 14,16 | 16,2 % | 13,14 | 9,7 % |
Tom Clancy’s Rainbow Six Siege | 309,4 | 263,2 | 17,6 % | 279,5 | 10,7 % |
Fortnite | 172,0 | 140,2 | 22,7 % | 147,9 | 16,3 % |
PUBG – PlayerUnknown’s Battlegrounds | 214,0 | 191,3 | 11,9 % | 204,1 | 4,9 % |
Rise of the Tomb Raider | 185,8 | 169,1 | 9,9 % | 171,9 | 8,1 % |
Tom Clancy’s Ghost Recon: Wildlands (CPU)* | 19,4 | 36,7 | 47,1 % | 21,3 | 8,9 % |
Grand Theft Auto V | 186,5 | 174,8 | 6,7 % | 175,1 | 6,5 % |
Final Fantasy XV | 10.874 | 10.193 | 6.7 % | 10.518 | 3.4 % |
Bei den mit * markierten Benchmarks ist das niedrigere Ergebnis das bessere.
Quelle: Principled Technologies (PDF)
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