Oberfläche und Benutzerfreundlichkeit
Im Grunde deckt Filmora alle wichtigen Funktionen ab, die man für den Einstieg in die Videobearbeitung benötigt. Weil sich die Software aber eben bewusst an weniger erfahrene Nutzer richtet, ist die Oberfläche deutlich schlanker und aufgeräumter als bei den Platzhirschen wie Adobe Premiere oder Magix Vegas. Klar, fortgeschrittene Filmemacher benötigen jene professionellen Anwendungen mit ihrer feingliederigen Vielfalt dennoch. Wer aber befürchtet von Möglichkeiten erschlagen zu werden, die er oder sie ohnehin vielleicht nie benötigen wird, und zudem eine etwas sanftere Lernkurve wünscht, ist bei Filmora vielleicht gut aufgehoben.
Kleiner Kritikpunkt am Rande: Nach jedem Öffnen eines Projekts ploppt ein Fenster rein, welches zusätzlich das Filmstocks-Abonnement und dessen Packs bewirbt, selbst wenn man es schon abgeschlossen hat.
Erst im Juli 2019 hat Wondershare dabei einige neue Features ergänzt: etwa eine automatische Ripple-Löschung, eine neue Medienbibliothek zum Speichern von Mediendateien bzw. zur Verwendung in mehreren Projekten und erweiterte Möglichkeiten zur Erstellung von Zeitraffervideos.
Am Anfang sind einige Aspekte von Filmora durchaus gewöhnungsbedürftig: Etwa muss man die Standard-Werkzeuge erst in einem separaten Archiv von Google Drive herunterladen – sie beanspruchen 1 GByte. Das stellt eine durchaus kuriose Lösung für eine kommerzielle Software dar.
Filmora bindet zudem Audio- und Video-Dateien sowie Effekte von Filmstocks ein. Wenn man das jeweilige Abonnement abschließt, erhält man also Zugriff auf ein breites Portfolio.
Die Installation ist einfach: Auf der Wondershare-Website das eigene Filmstocks-Abonnement verwalten, dann wird man zum Portal weitergeleitet und kann dort nach Herzenslust stöbern. Lädt man sich Effekte herunter, wird man aufgefordert den Installer von Filmora zu öffnen, bestätigt und der Rest geschieht automatisch. Nach dem Download werden die Effekte von alleine installiert und sind auch ohne Neustart von Filmora direkt auswählbar.
Generell ist Filmora sehr übersichtlich gehalten: Startet man das Programm, kann man sich zunächst entscheiden, ob man ein neues Projekt erstellen oder ein altes öffnen mag. Weitere Parameter sind – bis auf das Bildseitenverhältnis – nicht festlegbar. Nach dem Start empfiehlt es sich daher als erstes in die Projekteinstellungen zu wechseln und Format, Auflösung und Bildrate einheitlich festzulegen. Dabei könnt ihr zwischen vorgegebenen Settings wie 16:9, 1:1 (Instagram) und 21:9 für das Bildformat, 720p (HD), 1080p (FullHD) und 2160p (UHD) für die Auflösung sowie beispielsweise 24p, 30p oder maximal 60p für die Framerate wechseln. Für Bildfornat und Auflösung könnt ihr aber auch wilde, benutzerdefinierte Einstellungen setzen.
Im oberen Bereich findet ihr die zentralen Bereiche für etwa die Werkzeuge und den Export, darunter größere Reiter für wichtige Elemente wie Medien, Audio, Text, Übergänge, Effekte, Elemente oder einen geteilten Bildschirm. Darunter seht ihr links, was ihr gerade durchsucht, während sich rechts die Vorschau findet. Ganz unten sind dann die einzelnen Spuren für Audio und Video zu sehen. Ihr könnt dabei auch einzelne Spuren ausblenden oder sperren. Rechts zeigt euch ein Symbol klar an, ob es sich um eine Audio- oder Videospur handelt.
Fügt ihr ein Video ein, für das ihr auch Audio aufgenommen habt, sind die beiden Spuren aneinander gebunden. Ihr könnt die Verbindung aber auch trennen und dann Audio oder Video separat verschieben oder auch löschen. Insgesamt kann man sich dabei in der Oberfläche schnell zurechtfinden. Die Feinheiten muss man natürlich erst erlernen, kann aber nicht viel falsch machen. Etwas weiter in die Tiefe gehen wir mit einem Praxisbeispiel.
Unter ’negativ‘ sollte man vielleicht auch einen Link auf die Trustpilot Benutzerbewertungen einbauen. 😮
https://de.trustpilot.com/review/www.wondershare.com
Für einfach zu bedienenden Videoschnitt bleibe ich bei MacroSystem(.de) Bogart. Nicht gratis, aber preiswert und ‚Made in Germany‘.
Wobei man bei den Trustpilot-Bewertungen arg vorsichtig sein muss, weil sich größtenteils Anwender tummeln, die selbst an ihren Problemen Schuld sind und einfach ein Ventil suchen – schau da mal etwa, was Amazon (und die internationalen Ableger) da für Bewertungen haben. Demnach müssten die ein reiner Abzocker-Laden sein, weil die deutlich unter Wondershare liegen ;-). Da sehe ich also ehrlich gesagt, keine wirkliche Relevanz.
Ich kann natürlich auch nur darüber berichten, was ich mit dem Programm gemacht habe und der Einstieg ging wirklich flott und man kann für den Preis recht viel mit Filmora anstellen.