Preissturz bei NAND-Flash: SSDs dürften bald günstiger werden

Marktforscher rechnen mit Preissenkungen für das 4. Quartal 2022

Derzeit sieht es so aus, dass eigentlich in allen Marktsegmenten die Preise steigen. Beispielsweise hat Sony kürzlich auch den Preis der PlayStation 5 um 50 Euro erhöht. Und auch die neuen Grafikkarten von Nvidia sind z. B. zum Launch deutlich teurer als anno dazumal ihre Vorgängermodelle. Doch es gibt auch gegenläufige Tenden: Die Marktforscher von TrendForce sagen für das vierte Quartal 2022 deutlich sinkende Preise für SSDs voraus. Dies komme dadurch zustande, dass es ein Überangebot an NAND-Flash gebe.

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So seien bereits die Wafer-Preise im 3. Quartal um 30 bis 35 % gesunken. Derzeit seien die Lager bei Zulieferern und Abnehmern überfüllt und man versuche daher Produkte günstiger abzuverkaufen. Die Preise für NAND-Flash dürften daher im vierten Quartal um ca. 20 % sinken. Einige Zulieferer dürften sogar Verluste hinnehmen, um die Lager zu leeren und ihre Produktion langsam absenken zu können.

Ausnahmen seien lediglich PCIe-4.0.-SSDs, die sich über das Jahr immer noch sehr gut verkauft haben. Dies dürfte an dem Bedarf durch PC-Gamer und Konsolenbesitzer liegen – schließlich lässt sich auch die PS5 etwa um derartige SSDs nachrüsten. Doch da die Nachfrage nach Servern und Enterprise-SSDs sinkt, wird der Markt für die Hersteller weiterhin herausfordernd.

Auch die Nachfrage nach eMMC sinke, was durch die abbauenden Verkaufszahlen von Chromebooks und TVs zustande gekommen sei. Ähnliches sei im Smartphone-Markt zu beobachten, weswegen der Bedarf an UFS-Speicherplatz ebenfalls gesunken sei.

UFS ist in erster Linie vom Smartphone-Markt abhängig, der seinen Zenit bereits seit längerer Zeit überschritten hat. Letzten Endes kann es sich also für Kunden möglicherweise lohnen, in den nächsten Monaten die SSD-Preise genau zu beobachten. Bei anderen Produkten, wie Smartphones, wird es natürlich an den Herstellern liegen, ob sie etwaige Preisvorteile an die Kunden weitergeben.

Quelle: TrendForce

André Westphal

Redakteur

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