Der Rohstoffmarkt – Sichere Anlage oder die nächste Blase?

Das Kryptowährungen mittlerweile einen großen teil des, in sie gesetzten, Vertrauens verloren haben, dürfte seit dem letzten großen Crash eigentlich kein Geheimnis mehr sein. Der Ausverkauf am Krypto Markt hat sich angefühlt wie das drohende Ende der Kryptowährungen das Experten immer wieder in den Raum gestellt haben. Das große Ende von Bitcoin und co. ist aber glücklicherweise nicht eingetreten, lediglich eine massive Preiskorrektur nach unten. Das schafft Raum für mehr, doch das Vertrauen in die digitalen Werte ist größtenteils nun erst einmal erschöpft.

Anzeige

Das Problem an der Sache ist das sich viele Anleger Alternativen gesucht haben und das meist recht zügig und vor allem ohne groß darüber nachzudenken. Somit ist sehr viel Geld in Immobilien geflossen. Doch auch Immobilien sind längst keine sichere Anlage mehr. Die aktuelle Inflation wird für steigende Preise und steigende Zinsen sorgen, das wird vielen Hausbesitzern Probleme bereiten. Als kleines Beispiel sei hier eine Finanzierung eines Einfamilienhauses, mit 250.000€ genannt. Bei 0,8% Zinsen, wie es vor einigen Jahren noch üblich war, musste man jährlich also 2.000€ Zinsen bezahlen, der Rest der gezahlten Beträge war Abtragung des Kredites. Baudarlehn sind in der Regel für einige Jahre festgeschrieben, danach werden die Zinsen erneut berechnet und angepasst. Gibt es nun eine Anpassung der Zinsen auf 4,5% steigt der jährliche Zinsbetrag auf 11.200€. Hausbesitzer müssen also fast 10.000€ im Jahr mehr aufbringen. Das können die wenigsten. Das wird zu Insolvenzen führen und zu massiven Zwangsversteigerungen. Preise werden deutlich sinken und Anlagen Verluste einfahren, wenn die Immobilienblase platzt.

Doch auf welchen Markt kann man sich denn noch wirklich verlassen? Die Antwort ist hier relativ einfach, den Rohstoffmarkt. Dieser wird, selbst wenn eine Finanzkrise eintritt relativ einträglich bleiben, denn egal wie die Preise sich entwickeln, Rohstoffe werden immer gebraucht. Hier muss man sich, vor allem als Einsteiger natürlich ein wenig auskennen und eine gute Wahl für den Beginn treffen. Besonders liquide Märkte sind hier interessant. Allen voran wäre da der Rohölmarkt zu nennen, denn um einen guten öl profit einfahren zu können muss man heute kein Genie mehr sein. Gerade die drohenden Krisen und die aktuell brennenden Hotspots in unserer Gesellschaft sorgen beinah automatisch für einen steigenden Preis am Rohstoffmarkt. Zuletzt sind die Preise vor allem für Weizen explodiert, aber auch Rohöl ist seit langer Zeit auf einem steigenden Kurs. Die Schwankungen am Rohölmarkt sind dabei allerdings recht gut absehbar, wiederholen sie sich doch fast in jedem Jahr und zudem gibt es gute Präzedenzien zu aktuellen Krisensituationen und wie sich dann die Preise für relevante Rohstoffe entwickeln.

Aus diesem Grund betrachten wir den Rohölmarkt nicht nur als besonders interessant für Einsteiger sondern auch für kurz- und mittelfristige Anlagen. Da sich bei Öl die Vorherrschaft zwar auf einige wenige Konzerne beschränkt, die Preise jedoch maßgeblich von anderer Stelle diktiert werden, ist hier ein sehr liquider und vor allem spontaner Markt zu erwarten. Während z.B. das Kaffeegeschäft in der Regel kaum Schwankungen zeigt ist der Ölmarkt maßgeblich von mehreren Faktoren abhängig, die unter Umständen gegeneinander arbeiten können. Großen Einfluss haben hier vor allem die OPEC Länder, die Förderquoten und Verkaufspreise ihrer Mitglieder quasi diktieren. Somit soll der Öl Markt eigentlich stabil gehalten werden und feste und beständige Einnahmen erzielt werden, was jedoch auf der Welt passiert ist wieder ein komplett anderes Thema und kann den Markt zusätzlich deutlich stärker beeinflussen als alles Andere.

Doch auch ein mahnendes Wort sei an dieser Stelle gesagt, denn der Rohstoffmarkt reagiert anders als der Aktienmarkt. Auch wenn es vor allem lange geschichtliche Aufzeichnungen zum Rohölmarkt gibt, die steigende und fallende Preise recht gut zeigen, vor allem womit sie zusammenhängen, so handelt es sich trotzdem um eine risikoreiche Anlage, denn Niemand kann wirklich sagen wie sich die weltpolitsche Situation entwickeln mag. Plötzlich auftretende oder abgeschlossene Krisen können den markt hier gewaltig beeinflussen. Da man in der Regel aber Rohstoffe nicht als direkten Anteil handelt, sondern als CFD oder Optionsschein, sind die Preise hier natürlich noch einmal anders und können sich auch wesentlich rasanter entwickeln. Man sollte sich als auf jeden Fall ein gewisses Basiswissen über den Rohstoffhandel aneignen bevor hier groß investiert wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert