Ecoflow Delta 2 Powerstation im Test - Seite 3

Mit LiFePo4 Zellen, aber etwas geringerer Kapazität, zum Testsieger?

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Praxis

12V DC-Anschlüsse

Insgesamt stehen euch bei der Ecoflow Delta 2 zwei 5521-Buchsen und eine 12V-Steckdose aus dem Kfz-Bereich zur Verfügung. Auch wenn die beiden kleinen Buchsen mit maximal drei Ampere gekennzeichnet sind, wird bei 3A noch lange nicht abgeschaltet. Es gibt nämlich nur einen DCDC-Wandler, der alle drei Buchsen versorgt und dieser schaltet erst bei 11 Ampere in Summe ab.

Die Spannung beträgt im Leerlauf 12,7 Volt, bei 10 Ampere Last sind es noch 12,6 Volt. Das passt soweit. Natürlich haben wir wieder getestet, wieviel Energie ihr über die 12V-Anschlüsse aus der Delta 2 entnehmen könnte.

Ecoflow Delta 2 – DC Entladetest

71,75 Ah konnten wir letztlich aus der 12V-Steckdose bei einer Last von 10 Ampere ziehen. Was mich gestört hat, ist dass die Lüfter die ganze Zeit gelaufen sind, was natürlich auch Energie kostet, vor allem da die Entladung gut sieben Stunden gedauert hat. Die entnehmbare Energie entspricht 904 Wattstunden und damit etwas weniger als bei den folgenden 230V-Steckdosen.

230V AC-Anschlüsse

Die vier Steckdosen haben einen gemeinsamen PE-Leiter, der beim Laden mit eurem Ladeanschluss verbunden wird. Der Wandler selbst ist einer der Stärksten, die es in dieser Preisklasse gibt, und hat kein Problem damit, größere Lasten zu betreiben.

Generell gilt auch hier: Wenn ihr Lasten betreibt, die den Sinus stark verzerren (also stark induktive oder kapazitive Lasten), dann liegt auch an den anderen Steckdosen kein sauberer Sinus mehr an. Teilweise kann es Spannungsspitzen geben, die in eurem Haus durch das Stromnetz abgefangen werden, was bei einem kleinen Wechselrichter nur sehr begrenzt möglich ist. Also größere Motoren und ähnliches möglichst immer alleine am AC-Wandler betreiben.

Zur Messung der Effizienz habe ich wieder meinen PC an der Powerstation betrieben, der dank des Seasonic Prime 1300W Netzteils einen sehr guten Powerfaktor aufweist und meiner Meinung nach etwas realistischer als eine Glühlampe ist.

Ecoflow Delta 2 – AC Entladetest

Über einen Zeitraum von gut zwei Stunden konnte ich 930 Wattstunden entnehmen, bevor die Powerstation abgeschaltet hat.

Laden

Die Ecoflow Delta 2 kann wie eine USV genutzt werden, ein simulierter Stromausfall führte zu keinem Problem an meinem PC. Beim Laden leistet die Elektronik eine Stromaufnahme von maximal 1200 Watt, die ihr über die App nahezu stufenlos auf minimal 200 Watt begrenzen könnt. Das hat zwei Vorteile: Bei 200 Watt schalten die Lüfter nicht ein – das Gerät ist daher relativ leise. Warum relativ? Sobald die Delta 2 am Stromnetz hängt oder der AC-Wandler eingeschaltet wird, hört man sie deutlich summen. Das habe ich in der Form bisher bei keiner anderen Powerstation wahrgenommen, in einem Meter Abstand stört es aber auch nicht mehr.

Der zweite Vorteil kommt zum Tragen, wenn ihr nur wenig Energie aus einer Steckdose entnehmen könnt – z.B. auf einem Campingplatz oder bei einem kleinen Stromerzeuger. Dann könnt ihr über die Delta 2 problemlos eure Kaffeemaschine oder Toaster betreiben, obwohl die Steckdose am Campingplatz nur sechs Ampere zulässt. Leider müsst ihr dafür den Ladestecker rausziehen. Die Delta 2 begrenzt leider nicht die gesamte Stromaufnahme, sondern nur die des internen Ladegerätes.

Ecoflow Delta 2 – keine Begrenzung der gesamten Leistungsaufnahme

Die Ladezeiten aus der App stimmen nicht ganz mit der Realität überein – vermutlich werden die Verluste nicht berücksichtigt. Generell begrenzt die Delta 2 die Ladeleistung auf gut 500 Watt, wenn die Akkus komplett entladen sind. Bei einem SoC zwischen drei und vier Prozent wird dann die Ladeleistung auf den Wunschwert hochgefahren.

Generell sollte man Akkus immer langsam laden. Eine Begrenzung auf 500 Watt ist daher sinnvoll, wenn ihr etwas Zeit habt. Bei 1000 Watt Ladeleistung erreicht ihr einen SoC von 50 Prozent (ausgehend von 0 %) in 36 Minuten. 90 Prozent sind nach einer Stunde und fünf Minuten erreicht – die Ladeleistung liegt immer noch bei 1000 Watt. Nach einer Stunde und 18 Minuten ist der Akku dann voll aufgeladen – die App gibt eine Stunde Ladedauer an.

Insgesamt benötigt man 1223 Wattstunden, um den Akku zu laden. Über DC könnt ihr mit maximal 60 Volt und 15 Ampere bzw. 500 Watt laden. Der Nutzung eines großen und relativ günstigen Solarpanels auf dem Dach der Gartenhütte, steht somit nichts im Wege.

Effizienz

Nehmen wir an, dass der Akku tatsächlich eine Kapazität von 1024 Wh aufweist, erreicht der DCDC für die 12V-Anschlüsse einen Wirkungsgrad von 90 Prozent. Der AC-Wandler liegt in meinem Szenario leicht darüber – mit fallender Leistungsentnahme wird dessen Effizienz typischerweise immer schlechter.

Ecoflow Delta (links) neben Delta 2 (rechts)

Das Ladegerät erreicht eine eher schlechte Effizienz von nur 84 Prozent – oder der Akku hat eine größere Kapazität als die angenommenen 1024 Wattstunden. Entscheidenden ist aber der Gesamtwirkungsgrad, und der liegt nur bei 76 Prozent. Das ist rund acht Prozent besser als beim Vorgänger, aber deutlich schlechter als die 81 Prozent von der Jackery Explorer 1000 Pro.

Marc Kaiser

Redakteur

3 Antworten

  1. Karl-Heinz Lange sagt:

    habe von Ecoflow die River 2 und River 2 Max…extreme Lüfterproblem
    zu laut…unmöglich..Lüfter gehen laufend an schon bei 20 Watt Abnahme….so laut dass man sich nicht unterhalten kann…über 60 Dezibel

    • Lars sagt:

      Kann ich bestätigen, auch bereits bei der kleineren River 2 Pro. Ich hoffe man kann das irgendwie per Update in nächster Zeit beheben denn ansonsten werden wohl die ersten DIY Umbauten am Lüfter erfolgen…..

  2. Heinz sagt:

    Das nenne ich mal einen detaillierten Test, vielen Dank!

    Bei der River Mini aus dem Dezember 2021 war der Lüfter bisweilen auch schlecht angesteuert. Der Lüfter startete z.B. schon beim schwachen Smartphone Laden via USB-A Stecker
    Behoben waren diese erst durch ein Firmware-Update im Frühling 2022.

    Grüsse aus Zürich, Heinz

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