HTC One M8 - Seite 4

5''-Smartphone-Flaggschiff mit Alu-Gehäuse und FullHD

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Display & Kamera

Im Gegensatz zu LG, die das G3 direkt mit 2560×1440 Bildpunkten ausgestattet haben, behält HTC für das One M8 die Auflösung von 1920×1080 Pixeln bei – identisch zum One M7 aus dem Vorjahr. Aufgrund der angehobenen Bilddiagonale nimmt die Pixeldichte sogar ab. Dank der weiterhin verhältnismäßig kleinen Diagonale von 5 Zoll, (schließlich gibt es auch 65-Zoll-TVs mit 1080p) ist dieser Effekt aber zu vernachlässigen. Mängel erkennen wir dagegen bei den Blickwinkeln. Dieses Schwächeln ist aber ein typisches Merkmal von LC-Displays. Hier hat Samsung mit seiner Super-AMOLED-Technik weiterhin ganz klar die Nase vorn.


Homescreen

Ansonsten punktet unser Testmuster mit einer kräftigen, aber nicht überbordenden Farbwiedergabe, die Videos natürlich wirken lässt. Rasch stellt man aber klar fest: Bis auf die gesteigerte Diagonale ist das Display des One M8 im Grunde identisch mit dem des One M7 aus dem Jahr 2013. Das ist durchaus in Ordnung, denn dessen Darstellungsqualität konnte uns im Review ja überzeugen. Ein Grund für ein Upgrade ist der Bildschirm für Besitzer des One M7 somit aber definitiv nicht. Immerhin bleiben so alle Vorteile erhalten, wie etwa die sehr gute Lesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung, welche uns im Test immer wieder verblüfft hat.


Innenaufnahme

HTC hatte bereits das One M7 mit seiner UltraPixel-Technik versehen – die Resultate konnten uns 2013 in unserem Review größtenteils überzeugen. Clou der Kamera ist ansonsten haargenau wie 2013, dass HTC zwar nur einen Sensor mit 4 Megapixeln verwendet, jener soll aber deutlich mehr Licht aufnehmen und dadurch bei Dunkelheit bessere Ergebnisse mit weniger Rauschen liefern. Jetzt legt der Hersteller nach und integriert noch einne zweiten Sensor, der die Tiefe misst und dadurch nachträgliche Neufokussierungen erlaubt. Dieses Feature hat HTC U-Focus getauft. In der Praxis wird man die Spielerei vermutlich aber nur selten einsetzen.


Fokus M8


Re-Fokus M8

Am ehesten kann man auf diese Weise den Hintergrund unscharf wirken lassen, um Vordergrundobjekte nochmals zu betonen. Dadurch erhält man einen schönen Weichzeichnungseffekt, wie man ihn sonst nur in Photoshop oder mit professionelleren Kameras verwirklichen kann. Über einen Regler kann man die Stärke des neuen Fokussierens bzw. De-Fokussierens sogar manuell anpassen. Auf diese Weise kann man z.B. bei einem Baum im Hintergrund dafür sorgen, dass einzelne Blätter verschwimmen, die Äste aber weiterhin klar erkennbar bleiben.


Schwaches Licht

Ein wenig nervig ist, dass HTC die Option für U-Focus in der Galerie versteckt, was die Bedienung verkompliziert. Überhaupt sagt uns die Kamera-App deutlich weniger zu als etwa am LG G3. Wo LG mit der schnörkellosen und zugleich intuitiven Oberfläche punktet, fehlt HTC ein Gefühl für die Bedürfnisse des Nutzers. Etwa muss man zum Umschalten zwischen den Front- und Rear-Kameras immer wieder ins Menü gehen, statt schnell einen Klick auszuführen.
Genau einen Klick mehr wünscht man sich dagegen bei Videoaufnahmen über die Selfiecam: Sobald man die Videofunktion wählt, legt die Aufnahme nämlich direkt los, bevor man sich darauf einstellen kann. Hier wäre sinnvoller gewesen, dass der Nutzer manuell die Aufnahme startet.
Über die App lassen sich auch 360°-Panoramen erstellen. Uns gefällt die Bedienung hier sehr gut, da klar gekennzeichnet ist, welche Bildbereiche noch abzudecken sind. Das One M8 erstellt dann automatisch einen Foto-Teilbereich, sobald man korrekt draufhält. Leider variieren die Ergebnisse qualitativ. So sollte man ein extrem ruhiges Händchen haben und genau den fehlenden Bereich abpassen, um am Ende nicht monströs ineinander übergehende Objekte zu fabrizieren.


Selfie

Ansonsten verbleibt die Kamera des One M8 in etwa auf dem Niveau des Vorjahresmodells: Autofokus und Geschwindigkeit stellen vollauf zufrieden. Tatsächlich knipst der Sensor bei schwacher Beleuchtung noch recht annehmbare Fotos. Allerdings ist die Leistung nicht immer erkennbar besser als bei Konkurrenzmodellen und bei Nacht stellt sich natürlich dennoch das übliche, digitale Rauschen ein.



Testvideo mit der integrierten Kamera des HTC One M8

Schön, dass man auch manuell z.B. die ISO-Werte einstellen, aber natürlich auch auf den HDR-Modus zugreifen kann.
Die Galerie-App bietet wie schon beim One M7 auch beim One M8 ein paar nette Gimmicks wie zusammenstellbare Alben, die dann wie Erlebnis-Tagebücher wirken. Garniert wird das ganze mit visuellen Effekten wie herabfallenden Blättern.


Kamera-Optionen

Insgesamt überzeugt uns das HTC One M8 sowohl mit Display als auch Kamera. Wer jedoch bereits das One M7 aus dem Jahr 2013 besitzt, wird beim Bildschirm außer der Größe keinerlei Fortschritte bemerken. Auch die Kamera fügt zwar nette Gimicks hinzu, ist aber sicher kein Grund zum Upgrade.

André Westphal

Redakteur

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