TerraMaster F2-420 2-Bay NAS für die Mittelklasse im Test - Seite 4

Einfacher Netzwerkspeicher mit Intel Celeron J1900 und 4 GByte RAM für ca. 290 Euro

Anzeige

Praxis

TerraMaster nennt für das F2-420 Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von jeweils 110 bzw. 105 MB/s. Wir haben das NAS als Netzwerklaufwerk eingerichtet und dann mit CrystalDiskMark 5.2.2 die Probe aufs Exempel gemacht. Die Ergebnisse sind aber mit etwas Vorsicht zu genießen: Denn hier übt natürlich auch die Ethernetverbindung Einfluss aus. Zudem werden andere Resultate zustande kommen, wenn man unterschiedliche Festplatten verbaut. Für unseren Test nutzten wir eine Seagate Barracuda Desktop SSHD ST2000DX001 mit 2 TByte Kapazität – für den Dauereinsatz in einem NAS nicht die ideale HDD, für unseren Testzeitraum aber ausreichend. Sowohl unser Test-PC als auch das TerraMaster F2-420 waren über eine Kabelverbindung mit einer Fritz!Box! 7490 verbunden.

Die Ergebnisse zeigen, dass TerraMaster mit seinen Angaben teilweise sogar zu niedrig pokert. Wir konnten Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von 115,3 bzw. 102,5 MB/s erzielen. Bedenkt man die Geschwindigkeitsbegrenzungen, welche sich aus der Ethernetverbindung ergeben, liegt hier absolut alles im grünen Bereich. Es ist eben nur zu bedenken, dass diese Resultate freilich auch von der verwendeten HDD abhängen.

Natürlich haben wir auch allerlei Daten auf das NAS geschaufelt: Große Videodateien in 4K etwa, die wir mit einem LG G6 aufgenommen haben. Oder einige Hunderte MP3, um zu überprüfen, ob das TerraMaster F2-420 mit vielen, kleinen Dateien gut umgehen kann. Auch hier waren Raten von 110 MB/s üblich, so dass auch der Transfer vieler bzw. größerer Dateien kein Hindernis bei der Nutzung ist.

Wie sieht es denn mit dem Stromverbrauch aus? Dazu macht TerraMaster nachvollziehbarerweise keine genauen Angaben, denn es hängt nicht nur von Prozessor, Board und RAM ab, sondern auch von den eingesetzten Festplatten bzw. SSDs. Wir konnten im Betrieb ca. 16 Watt an Stromverbrauch ausmachen – wenn das Laufwerk arbeitet. Idle kann man sonst mit ca. 5 bis 6 Watt rechnen. Im Standby-Betrieb sind es etwa 2 Watt. Wird das NAS nicht genutzt, wechselt es nach ca. 10 Minuten in jenen Modus.

Ein weiterer Faktor ist natürlich die Lautstärke: Wer sich ein NAS kauft, will das Gerät für gewöhnlich möglichst im Dauerbetrieb einsetzen, damit die Daten immer für alle Nutzer rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Sollte der Lüfter also zuviel Lärm fabrizieren, wäre das ein KO-Kriterium. Ausschalten lässt sich der Lüfter am F2-420 leider nicht, was Nutzer von SSDs, sofern man jene denn in einem NAS für sinnvoll erachtet, schon einmal enttäuscht. Allerdings gibt es vier Einstellungen, aus denen man wählen kann. So gibt es eine intelligente, automatische Regelung plus Settings für „niedrig“, „mittel“ und „hoch“ in der Lüftergeschwindigkeit.

In der automatischen Einstellung rotiert der Lüfter relativ gemächlich bei um die 810 RPM für sich hin, während die Temperatur der CPU bei 28° verbleibt (siehe Bild). Der Lüfter ist dabei kaum wahrnehmbar, es sei denn man stellt sich das TerraMaster F2-420 direkt auf den Schreibtisch neben die Tastatur. Das dürfte aber im Alltag wohl kein Besitzer des NAS so machen. Am Ende kann man die Lautstärke also unserer Erfahrung nach als unbedenklich einstufen.

Im Idle-Betrieb liegt die CPU-Auslastung nur bei 2 bis 4 Prozent. Lädt man Dateien herunter, kann man schon auf über 30 % kommen, während Uploads sich bei 50 % einpendeln. Daran erkennt man aber durchaus, dass sich unsere Version des NAS, also das F2-420 mit einem Quad-Core und 4 GByte RAM, durchaus gegenüber der Dual-Core-Variante F2-220 bezahlt macht. Das gilt übrigens gleich doppelt für diejenigen, die auch vorhaben, CPU-lastigere Anwendungen wie Plex zu verwenden. Dann ist der Kauf der Quad-Core-Variante in unseren Augen absolute Pflicht. Bei Plex waren jedenfalls noch höhere CPU-Auslastungen zu erkennen, so dass ein Dual-Core hier an seine Grenzen gestoßen wäre. Das sollten sich Multimedia-Fans definitiv merken.

André Westphal

Redakteur

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert