Fazit
Ist die Bluetti EB55 besser als die EB70? Zum Teil ja. Die niedrigere Kapazität und der etwas schwächere AC-Wandler führen zu einem günstigeren Einstieg, aber natürlich auch etwas eingeschränkterer Laufzeit. Daher muss man sich zuerst Fragen, wie viel Energie brauche ich in der Powerstation und welche Geräte möchte ich damit betreiben. Im Grunde können beide Geräte einen kompletten PC, genauso wie kleinere Küchengeräte oder eine Bohrmaschine problemlos betreiben. Die nächste Geräteklasse mit um die 1800 Watt schaffen beide Geräte nicht. Vielleicht macht für euch die Kaffeemaschine mit 1000 Watt den Unterschied.
Die EB55 lässt die Lüfter bei gleichen Lasten (z.B. 200 Watt) weniger laufen. Dafür bietet die Bluetti EB70 gleich zwei USB-C Anschlüsse mit 100 Watt Leistung.
Ein Vorteil für euch kann die doppelt so hohe Ladeleistung mit einem zusätzlichen Netzteil sein. Alternativ kann man auch Solarpanels und ein Netzteil parallel anschließen und so automatisiert über das Netzteil nachladen, wenn die Sonne nicht scheint – falls ihr das Gerät als USV oder ähnliches nutzen wollt.
Am Ende hatte ich weder mit der EB55 noch mit der Bluetti EB70 Probleme, wobei ich beide fast täglich tagsüber mit Solarstrom geladen habe und Abends mit meinem PC die Akkus wieder komplett entleert habe. Es kommt auf eure Anwendung an, welche der beiden Powerstations die Bessere ist, oder ob ihr vielleicht lieber eine ganz kleine Powerstation wie die Jackery Explorer 240 oder Ecoflow River Mini kaufen wollt. Für große Geräte ist die kürzlich getestete Ecoflow Delta sehr interessant. Bei maximaler Effizienz kommt ihr dagegen an der Jackery Explorer 1000 nicht vorbei. Ihr merkt schon: Jede Powerstation hat ihre eigenen Vorzüge. Daher werden wir alle bisher getesteten Geräte in Kürze nochmal miteinander vergleichen.
Positiv:
+ Technische Angaben sind plausibel
+ Lüfter läuft nur relativ selten, dann aber deutlich hörbar
+ Lange Lebensdauer dank Lithium-Eisen-Phosphat-Akkus
+ USB-C unterstützt 100W
Neutral:
o Nur ein Ladeanschluss ist ein Weitbereichseingang
Negativ:
– Das mitgelieferte Netzteil ist laut und groß
– Teilweise ungenaue Leistungsmessung
Das ist mal ein vernünftiger Test, vielen Dank dafür.
Was mich noch interessiert hätte, wäre das Abschaltverhalten bei Überlast. Das ist nämlich ein kritischer Punkt. Irgendwann wird es mal passieren, dass man ein Gerät angeschlossen hat, dessen Leistungsaufnahme man unterschätzt hat oder dessen Anlaufleistung unbekannt ist. Bei der technisch verwandten Powerstation Poweroak ac50s habe ich es schon geschafft, auf diese Weise (konkret durch zweimaliges Starten eines Kompressor-Luftentfeuchters) einen dauerhaften Defekt des AC-Ausgangs herbeizuführen, was natürlich fatal ist. Die Powerstation muss in dieser Hinsicht eigentlich fehlertolerant sein, also auch bei wiederholt falscher Nutzung zuverlässig abschalten; andernfalls würde nämlich die Gesamtlebensdauer viel mehr vom fehlerfreien Nutzerverhalten als zum Beispiel von der Zellchemie abhängen.
Ich teste alle Powerstations mit meinem Kühlschrank (die Ecoflow River hat mich überrascht, Test geht bald online) und Heißluftfön. Das haben bisher alle Powerstations überstanden. Aber eine Garantie dafür gibt es nicht…
Vielen Dank für den Test! Bezüglich des Abschaltverhaltens: bei angezeigtem Ladezustand von noch ~ 60% schaltet sich das Gerät bei Überlast mit einem Fehler ab und lässt sich ohne vollständigen Ladevorgang auch nicht zur Wiederaufnahme des Normalbetriebs überreden – weder an USB, DC noch AC. Passiert dies Offgrid und während die Sonne nicht scheint, hat man nur noch einen großen Ziegelstein im Gepäck. Ein echtes Manko.
habe mit meiner bluettieb55 schonmal versuchsweise meine
kühlgefriercombi betrieben ,klappt ohne probleme .ist auch kein wunder denn die zieht nur ca. 100-110 watt .natürlich vorher gemessen.selbst mein 42 zoll tv mit receiver apple tv und fritzbox sollte gehen (280-300 watt) .da die bluetti 700watt leisten kann ( dauerleistung mit sauberer sinuskurve)
könnte ich sogar noch den kühlschrank (93 watt) anschliessen.