Qualcomm möchte bei ARM einsteigen

Nvidias geplatzter Deal eröffnet neue Möglicheiten

Nvidia hatte vor den britischen Chipentwickler ARM zu übernehmen. Allerdings wurden weltweit viele Kartellbehörden skeptisch. Man befürchtete, Nvidia könnte dadurch eine Vormachtstellung erhalten und zukünftige Entwicklungen ARMs nach den eigenen Bedürfnissen beeinflussen. Letzten Endes gab es daher immer längere und genauere Prüfungen des Abkommens. Zuletzt waren die Aussichten darauf, dass der Deal durchkommt, so gering, dass Nvidia die Übernahme selbst fallen ließ. Jetzt soll ARM an die Börse gehen und ein anderer Player hat Interesse: Qualcomm.

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Qualcomm möchte ARM allerdings nicht schlucken, sondern sich große Anteile sichern. Dies soll nach den Vorstellungen von Qualcomm auch nicht komplett in Eigenregie geschehen, sondern gemeinsam mit Partnern. Denkbar wäre, dass Intel hier zur Seite stehen könnte. Denn auch Intels Geschäftsführer Pat Gelsinger hatte in der Vergangenheit ähnliche Absichten bekundet.

Nvidias Übernahme von ARM ist gescheitert.

Das Ziel von Qualcomm wäre es jedenfalls, ein Konsortium zu gründen, welches erhebliche Anteile an ARM hält und die dauerhafte Unabhängigkeit des Chipentwicklers sichert. Damit will man also wohl ein Szenario vermeiden, dass Nvidias Übernahmeversuch ähneln würde. Im Übrigen hatte auch die britische Regierung bzw. mehrere Politiker abgewogen, groß bei ARM einzusteigen, da das Unternehmen für die wirtschaftliche Zukunft der Region noch eine erhebliche Rolle spielten könnten. Bisher hat sich da aber nichts Handfestes ergeben.

Letzten Endes kann man da nur abwarten: SoftBank, der aktuelle Eigentümer von ARM, will das Unternehmen an die Börse bringen. Dann sehen wir, ob Qualcomm seine Pläne umsetzen kann und wird.

Quelle: Financial Times

André Westphal

Redakteur

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