Windows on ARM steht weiter vor Unsicherheiten

Qualcomms Oryon dürfte es schwer haben

Windows on ARM konnte nie richtig Fahrt aufnehmen: Da ist ein gewisses Henne-Ei-Problem entstanden. So zögern Kunden damit, sich Hardware mit dem Betriebssystem zuzulegen, da viele Programme dann nicht verfügbar sind bzw. mehr schlecht als recht emuliert werden müssten. Entwickler wiederum wollen keinen finanziellen Aufwand in die Plattform stecken, wenn die Nutzerbasis zu klein ist. Qualcomm möchte das mit seinen Oryon-CPUs ändern. Doch auch da gibt es enorme Hürden.

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Vage angekündigt Ende 2022 plant Qualcomm neue ARM-Chips für das Windows-Segment. Das große Vorbild ist natürlich Apple mit seinen Chips der M-Reihen (Apple Silicon). Aber der Hersteller aus Cupertino hatte den entscheidenden Vorteil, dass er sowohl Hard- als auch Software für seine Kunden entwickelt. Das hat eine nahtlose Abstimmung ermöglicht und auch die Portierung von Apps nicht nur lohnenswert, sondern notwendig gemacht.

Dazu kommt, dass Apple mit seiner x86-Emulation via Rosetta neue Maßstäbe in Sachen Effizienz setzen konnte. Bei all dem hat Qualcomm sehr beschränkte Möglichkeiten. So berichtet das Branchenportal DigiTimes aus Taiwan dann auch, dass die PC-Hersteller derzeit noch mit der Adoption der neuen Qualcomm-SoCs auf ARM-Basis hadern. Schließlich müssten sie für jene Chips auch eigene Mainboards und Designs entwerfen. Floppen die Windows-on-ARM-Geräte dann, sind die Verluste hoch.

 

Qualcomm möchte Partner zum einen mit der gesteigerten Energieeffizienz gegenüber x86-Chips und zum anderen mit der KI-Leistung locken. Doch die Skepsis hält sich offenbar. Am Ende muss sich also zeigen, ob Qualcomm hier für Windows on ARM eine Wende bringen kann. Dabei soll man zumindest eng mit Microsoft kooperiert haben, um voranzukommen. Wir sind gespannt.

Quelle: DigiTimes

André Westphal

Redakteur

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