Amazon und iRobot: Übernahme wird abgesagt

Über 30 % der Mitarbeiter werden entlassen

Amazon wollte den Hersteller iRobot übernehmen. Letztere sind vor allem für ihre Saugroboter der Marke Roomba weltweit bekannt. Allerdings stieß man innerhalb der letzten Monate auf viele Hürden. So meldeten die Wettbewerbshüter in einigen Regionen Zweifel daran an, dass der Deal ohne Weiteres durchgehen könne. Vermutlich ist das dann auch der Grund gewesen, dass man die Übernahme nun offiziell abgesagt hat. Stattdessen wird iRobot eine umfangreiche Restrukturierung vornehmen.

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So will man seine Marktanteile in der Mittel- und Oberklasse für Saugroboter ausbauen. Da hat man wohl zunehmend Anteile an die chinesische Konkurrenz von Dreame, Roborock, Ecovacs und Co. verloren. Dennoch wollte Amazon 1,7 Mrd. US-Dollar für den Hersteller iRobot zahlen, hätte man das Geschäft abgeschlossen. iRobot will nun unter anderem durch Senken der Herstellungskosten Geld sparen, etwa durch standardisierte Designs. Auch will man Teile der Forschung und Entwicklung in kostengünstigere Regionen verlagern.

Im Bereich Marketing will man seine Maßnahmen konsolidieren und effizienter gestalten. Zusätzlich werden Standorte geschlossen oder teilweise untervermietet – gerade in kleineren Ländern bzw. dort, wo die Umsätze hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Verabschieden will man sich auch von Experimenten im Bereich Luftreiniger, Roboter-Rasenmäher und dem Bildungsbereich. Stattdessen wolle man sich voll auf Saugroboter konzentrieren.

Im Ergebnis wird man dann die Belegschaft um 31 % reduzieren, was 350 Mitarbeitern entspricht. In einer Stellungnahme spricht man sich selbst nun eine weiße Weste zu: Amazon und iRobot schreiben sich selbst nur beste Absichten zum Wohle der Kunden zu, während die Kartellwächter mit ihren Hürden dem Markt langfristig schaden würden.

Letzten Endes ist die Unzufriedenheit nachvollziehbar, allerdings ebenso die Skepsis der Kartellwächter: Die Übernahme von iRobot hätte Amazons bereits große Macht im Smart-Home-Markt weiter gestärkt.

Quelle: iRobot

André Westphal

Redakteur

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