Es ist nun schon das zweite Mal innerhalb eines Monats, dass NVIDIA für den Kunden wichtige Technologien solange zurückhält, bis die Konkurrenz sie ankündigt. Erst stattete man genau die Onlinemagazine mit Detonator 4 Referenztreibern aus, die auch ATIs Radeon 8500 testen durften. Komischer Zufall, zumal ausgerechnet der Treiber, der 30% Performancevorteil für den GeForce3 mit sich bringt, in dem Moment fertiggestellt wurde, als ATIs GeForce3-Konkurrenzchip testfähig war. Da kommt zumindest bei uns der Verdacht auf, dass NVIDIA den GeForce3 absichtlich solange ausbremste, bis ihm ein anderer Chip gefährlich nahe kam. Erst da schaltete man die volle Leistung frei.
Gestern Abend kündigte NVIDIA schließlich den PowerMizer an. Das ist nichts anderes als Speedstep bzw. PowerNow! für Grafikchips. Die Technologie dafür ist im Prinzip schon die ganze Zeit im GeForce2 Go Chip vorhanden gewesen, NVIDIA hat sie aber offenbar deaktiviert – bis gestern. Der PowerMizer passt den Takt des Grafikchips selbständig an die Bedürfnisse der laufenden Applikationen an. Word z.B. braucht keinen 143MHz Grafikchip, also wird er heruntergetaktet. Startet man nach 10min Quake3, wird er wieder höher getaktet.
Mit einem kleinen Softwaretool kann man die Empfindlichkeit des PowerMizers beeinflußen. Maximal sollen sich mit dem PowerMizer 4W sparen lassen. Wie NVIDIA 4W bei einem Grafikchip sparen möchte, der laut Werbeblatt nur 2,4W verbraucht, wissen wir nicht.
Wir können zum PowerMizer nur eines sagen: Großartige Leistung der NVIDIA Ingenieure. Sie brauchten volle sieben Monate seit der ersten Ankündigung des GeForce2 Go, um ein kleines Softwareprogramm zu schreiben. Und dieses veröffentlichen sie ausgerechnet in der Woche, in der Konkurrent ATI exakt die gleiche Technologie unter dem Namen PowerPlay ankündigte. Zufälle scheinen bei NVIDIA gleich im praktischen Familienpaket aufzutreten.
Quelle: E-Mail
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