i845G – Intels Grafikchip für den Pentium 4 - Seite 2

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Der i845G

i845G NorthbridgeDer i845G soll nach Intels Vorstellungen die nächsten Jahre die PC-Landschaft in Büros dominieren. Damit der Chip nicht sofort wieder zum alten Eisen gehört, stattete man ihn mit allem aus, was das Unternehmen derzeit zu bieten hat. So zum Beispiel mit dem gerade erst vorgestellten 533 MHz schnellen Frontsidebus. Auf der anderen Seite des Chipsatzes wird über einen 133 MHz schnellen Bus DDR-RAM angebunden. Hier die Geschwindigkeit auf 133 MHz und damit PC2100 zu beschränken, mag altmodisch erscheinen. SiS’ Konkurrenzprodukt kann schon mit PC2700 umgehen. Allerdings gibt es zur Zeit kaum Module, die bei dieser Geschwindigkeit mit schnellen Speichertimings betrieben werden können. Mit konservativen Timings sind die PC2700-Module nur unwesentlich schneller als PC2100 mit schnellen Timings. Der Performancevorteil der teuren PC2700-Module ist eher gering. Daher bietet man vorerst nur PC2100 an und reicht später unter Umständen einen pinkompatiblen Chip nach, der auch PC2700 unterstützt.
Um die Grafik kümmert sich der runderneuerte, 200 MHz schnelle Grafikchip namens Intel Extreme Graphics. Er hat mit seinem Vorgänger, der u.a. im i815 steckt, nichts mehr gemeinsam. Der 256 Bit Grafikchip wurde mit einem zeitgemäßen 350 MHz schnellen RAMDAC ausgerüstet, der Auflösungen von bis zu 2048x1536x32 bei 60 Hz ausgeben kann. Der Vorgänger war auf 24 Bit Farbtiefe und 1280×1024 beschränkt.Zwei mögliche ADD-Card Layouts Die Möglichkeit, ein sogenanntes AGP Inline Memory Module (AIMM) mit zusätzlichem Grafikspeicher zu verwenden, wurde gestrichen. Stattdessen kann man mit dem i845G eine ADD-Card benutzen. ADD steht für AGP Digital Display. Mit der ADD-Card können PC-Hersteller neben dem VGA-Ausgang auch noch einen DVI-Anschluss und einen TV-Out herausführen. Mit einer eingesteckten ADD-Card ist der Chip in der Lage, gleichzeitig zwei Monitore mit Bildern zu versorgen.
Im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten wird dem Grafikchip keine exakt definierte Menge an Grafikspeicher zugewiesen. Stattdessen bekommt der Chip vom BIOS beim Start 1-8 MB des Hauptspeichers als Grafikspeicher zur Verfügung gestellt. Der Treiber kann sich dann unter Windows je nach Bedarf dynamisch bis zu 64 MB vom Hauptspeicher abzweigen. So wird effizienter mit dem meist stark begrenzten Speicher umgegangen.

Ist man der verglichen mit halbwegs modernen Grafikkarten schlechten 3D-Performance überdrüssig, kann man eine Grafikkarte mit AGP 4x Interface nachrüsten. Wie bei Intels Pentium 4 Chipsätzen üblich, muss es sich dabei um eine 1,5V-Karte handeln. Alte 3,3V-Karten beschädigen das Mainboard.

ICH4Neu ist die Southbridge des i845G, bei Intel auch IO Controller Hub (ICH) genannt. Der mittlerweile bei der Version 4 angelangte Chip unterstützt nun endlich auch USB 2.0, und das auf insgesamt sechs Ports. Der bei allen anderen Intel Desktop-Chipsätzen verwendete ICH2 unterstützt nur vier USB 1.1 Ports. Geblieben ist es bei ATA100. Mit dem neueren ATA133 kann der Chip nichts anfangen. Intel begründet das mit der sehr beschränkten Unterstützung seitens der Festplattenindustrie. Die meisten Festplattenhersteller begnügen sich mit dem noch nicht ausgereizten ATA100 und warten auf SerialATA. Der neue Übertragungsstandard wird von Intel erstmals mit dem ICH5 Anfang 2003 unterstützt.

Eine interessante Option ist auch der Gigabit Ethernetadapter. Teile selbigen Adapters sind bereits in den ICH4 integriert, so dass Mainboardhersteller vergleichsweise kostengünstig einen 1000 MBit LAN-Anschluss an die ATX-Blende führen können.

i845G Blockdiagramm

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